In der malerischen Gemeinde Loipersdorf, die zur Gemeinde Hochneukirchen-Gschaidt im Bezirk Wr. Neustadt-Land gehört, führt die Familie Schuh seit November 2018 einen beeindruckenden Hühnerhof. Stefan Schuh, 34 Jahre alt, und seine Frau Cornelia haben sich dazu entschlossen, 9.500 Legehennen in Freilandhaltung zu betreiben. Wer diesen Hof besuchen möchte, muss sich jedoch auf eine kurvenreiche Fahrt durch die Hügel der Buckligen Welt einstellen.
Die Hühner, die im Alter von 18 Wochen auf den Hof kommen, werden in Brütereien ausgebrütet und dort aufgezogen. Ein wichtiger Punkt in der österreichischen Gesetzgebung ist das seit 2023 geltende Verbot des Schredderns lebender Küken. Stattdessen werden männliche Küken, die für die Legehennenproduktion nicht benötigt werden, entweder in Zoos oder Greifvogelstationen als Futterküken weiterverwendet.
Freilandhaltung und Eierproduktion
Um die Bedingungen der Freilandhaltung zu erfüllen, müssen die Hühner ausreichend Platz an der frischen Luft haben. Jedes Tier benötigt mindestens acht Quadratmeter Fläche im Freien, während im Stall pro Quadratmeter sieben bis neun Hühner untergebracht werden dürfen. Diese Regelungen stellen sicher, dass die Hühner einen möglichst artgerechten Lebensraum genießen.
Nach der Ankunft auf dem Hof legen die Hühner nach zwei Wochen ihre ersten Eier. Täglich produziert dieser Hühnerhof rund 9.000 Eier, die überwiegend über einen burgenländischen Großhändler gesammelt werden, während ein Teil im eigenen Selbstbedienungsladen verkauft wird. In den Umgang mit seinen Tieren investiert Schuh viel Zeit, denn er glaubt, dass nur durch tägliche Pflege und Interaktion das Wohl der Tiere gewährleistet werden kann.
Die Eier werden in einem automatisierten Prozess sortiert und erhalten einen Erzeugercode, der es den Konsumenten ermöglicht, den Ursprung der Eier zurückzuverfolgen. „Das Verständnis dafür, woher unsere Lebensmittel stammen, wird immer wichtiger“, betont Schuh.
Im Lebensalltag des Betriebs spielt die ganze Familie eine Rolle. So kümmert sich der Schwiegervater um die Rinder im Betrieb, während die Mutter häufig das Mittagessen für die Familie zubereitet. Durch diese enge Zusammenarbeit und der Kombination aus traditionellen Werten und modernen Praktiken gelingt es der Familie Schuh, ihre Leidenschaft für die Landwirtschaft aufrechtzuerhalten.
Besonders hervorzuheben ist die enge Verbindung zwischen Wohn- und Arbeitsort. Nur etwa 20 Meter trennen das Wohnhaus vom Stall, was die tägliche Arbeit erleichtert und es dem Paar erlaubt, einen besonderen Lebensstil zu führen. „Es ist erstaunlich, Arbeit und Zuhause so nah beieinander zu haben“, lacht der leidenschaftliche Hühnerbauer und schildert seine Erfahrungen aus dem Betrieb.
Für viele Verbraucher sind die Haltungsbedingungen der Tiere entscheidend. „So gut wie die Qualität eines Ei aus Bodenhaltung und eines aus Freilandhaltung auch sein mag, entscheidet letztendlich der Konsument, ob er bereit ist, mehr für die artgerechtere Aufzucht zu zahlen“, führt Schuh weiter aus. Aktuell kosten die Freiland-Eier 28 Cent pro Stück im Selbstbedienungsladen der Familie.
Für weitere Informationen besucht die Website der Familie Schuh unter www.frei-landei.at.