Andreas Schicker, der neue Sportgeschäftsführer der TSG 1899 Hoffenheim, bringt nicht nur fußballerische Erfahrung aus seiner Zeit bei Sturm Graz mit, sondern auch eine bemerkenswerte Lebensgeschichte. Insbesondere sein Schicksalsschlag aus dem Jahr 2014 hat sein Leben und seine Karriere entscheidend geprägt.
Am 23. November 2014 kam es zu einem verhängnisvollen Vorfall, als Schicker mit Freunden feierte und dabei einen Böller zündete, der ihm die linke Hand schwer verletzte. „Eine saublöde Dummheit“, charakterisierte er später diese gefährliche Aktion. In der Folge musste die Hand amputiert werden, was sein Leben auf dramatische Weise veränderte.
Die schwere Entscheidung
Als er sich nach der verletzungsbedingten Amputation bei der Polizei meldete, stellte er fest, dass seine Hand fast nicht mehr vorhanden war. Ein Arzt bestätigte später, dass es nach einer langen Operation keine andere Wahl gab und die Hand abgenommen werden musste. Trotz dieser heftigen Erfahrung war Schickers erste Frage an die Ärzte: „Kann ich wieder Fußball spielen?“ Damals war er ein solider Profi in Österreichs Bundesliga mit über 300 Spielen.
Nach der Amputation erhielt Schicker umgehend eine künstliche Hand. Doch es dauerte einige Zeit, bis die FIFA diese Prothese offiziell zuließ. Somit war er der erste Profi-Fußballer weltweit, der mit einer Handprothese auf dem Platz stehen wollte. Schicker, der beim Wiener Neustadt unter Vertrag war, ließ sich von Rückschlägen nicht entmutigen und verfolgte entschlossen sein Comeback.
Weltpremiere auf dem Platz
Mit einer Hartnäckigkeit, die seinen Charakter prägt, zeigte Schicker, dass er nicht nur für die Weltpremiere spielen wollte, sondern auch um sich selbst zu beweisen, was noch möglich war. Am 4. März 2016, weniger als eineinhalb Jahre nach seinem dramatischen Unfall, feierte er sein Comeback in der österreichischen 2. Liga. In einem Auswärtsspiel gegen Austria Salzburg trug er stolz sein neues Trikot und setzte ein Zeichen für alle, die ähnliche Schicksalsschläge zu bewältigen haben.
Schickers Werdegang zeigt eindrucksvoll, wie Mut, Entschlossenheit und der unbedingte Wille, ein Ziel zu erreichen, einen Menschen auch aus den tiefsten Tälern wieder an die Spitze bringen können. In Hoffenheim wird diese kämpferische Einstellung nun dringend gebraucht, insbesondere in Anbetracht ihrer aktuellen Platzierung in der Bundesliga. Vor dem kommenden Heimspiel gegen den VfL Bochum sind sie auf Platz 16 und müssen dringend punkten.
Für viele Fußballfans hat Schicker bereits jetzt bewiesen, dass er eine inspirierende Figur im Fußball ist. Mit seinem Wechsel zur TSG Hoffenheim wird er zweifelsohne eine wichtige Rolle spielen und hoffen, dass er seine Erfahrungen und seinen Kampfgeist in den Klub einbringen kann. Diese inspirierende Geschichte hat die potenziellen Auswirkungen, die ein Einzelner selbst nach schwersten Schicksalsschlägen noch erzielen kann.
Mehr Details zu Schickers bemerkenswerter Karriere und seinem kometenhaften Aufstieg sind auch in einem Artikel von www.sport1.de nachzulesen.