
Am späten Nachmittag des 23. November versammelten sich rund einhundert Personen in einer friedlichen Protestaktion mit Laternen, um gegen die umstrittene Ostumfahrung zu demonstrieren. Diese gut besuchte Veranstaltung setzt den jahrelangen Widerstand der Gemeinde gegen das Infrastrukturprojekt fort, das als Bedrohung für die Umwelt angesehen wird.
Besonders kontrovers ist die Rodung des Natura 2000-Schutzgebiets der Fischa Au, wo kürzlich eine Baustraße errichtet wurde. Die DemonstrantInnen fordern die Verantwortlichen auf, in zukunftsweisende Verkehrslösungen zu investieren und wertvolle landwirtschaftliche Flächen zu schützen.
Forderungen der AnwohnerInnen
Michaela Daniel, eine betroffene Anrainerin, äußerte sich besorgt über die Folgen der geplanten Straße: “Es ist eine absolute Tragödie, wie rücksichtslos hier mit unserer Lebensgrundlage umgegangen wird. Nicht nur müssen meine Kinder mit einer neuen Verkehrshölle vor der Nase aufwachsen, die Ernährungssicherheit für die nächste Generation scheint den Verantwortlichen jedoch völlig egal zu sein.”
Irene Nemeth von der Plattform „Vernunft statt Ostumfahrung“ brachte einen weiteren kritischen Punkt zur Sprache: „Das Landesbudget wird viel dringender für die Bewältigung der Hochwasserkatastrophe benötigt. Dennoch hält Landeshauptfrau Mikl-Leitner weiterhin an einem Projekt fest, bei dem Millionen versemmelt würden. Ich appelliere an ihren Hausverstand!“
Rechtliche Auseinandersetzungen
Ein zentraler Streitpunkt ist die Enteignung von sechs Landeigentümern, deren Felder für den Straßenbau betroffen sind. Letzte Woche wurde eine Beschwerde beim Verwaltungsgerichtshof eingereicht, die die Rechtsmäßigkeit der Enteignungen anfechten soll. Eine Teilnehmerin der Lichterkette, Christine Nenning, verdeutlichte die Problematik: “Die LandwirtInnen haben sich jahrzehntelang um das Land gekümmert! Offenbar zählen die Äcker im ÖVP/FPÖ-geführten Land NÖ nur als Reserveland für Straßen und Parkplätze.”
Die Verwaltung und die Maßnahmen zur Ostumfahrung sind nicht nur ein Symbol für den Widerstand gegen die Vernichtung von Lebensraum, sondern auch ein Ausdruck der Unzufriedenheit vieler BürgerInnen über die Prioritäten der Landesregierung.
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