In einem bedeutsamen Fall im Zusammenhang mit einem angeblich vereitelten Terroranschlag auf ein Konzert von Taylor Swift in Wien haben Ermittler des Bundeskriminalamts neue Ergebnisse veröffentlicht. Diese zeigen, dass ein 19-jähriger Verdächtiger in seinem Heimatort Ternitz Sprengstoff, konkret TATP (Triacetontriperoxid), aus gewöhnlichen Chemikalien hergestellt hat. Der Vorfall hat während der Ermittlungen um den Verdächtigen, der mutmaßlich in den Plan für einen Selbstmordanschlag verwickelt war, größere Aufmerksamkeit auf sich gezogen.
Der 19-Jährige, der am 7. August festgenommen wurde, steht im Verdacht, einen Angriff im Namen des islamistischen Staates (IS) auf das zweite Konzert von Taylor Swift im Wiener Ernst-Happel-Stadion geplant zu haben. Die Vorwürfe, die gegen ihn erhoben werden, sind schwerwiegend: Die Behörden glauben, dass er mit selbstgebauten Sprengsätzen oder anderen Waffen möglichst viele Konzertbesucher, die so genannten "Swifties", töten wollte.
Verdächtige Chemikalien und TATP-Herstellung
Laut dem 26-seitigen Bericht des Bundeskriminalamts hat der Beschuldigte unter anderem schwefelige Säure, Nagellackentferner und Wasserstoffperoxid verwendet, um TATP herzustellen. Dieser Sprengstoff ist bekannt dafür, dass er aus alltäglichen Produkten resultieren kann. Es stellt sich heraus, dass zwar kleinere Mengen vorhanden waren, diese jedoch als ausreichend interpretiert werden, um eine Sprengkapsel zu fertigen. Allerdings bleibt die genaue Menge unklar, da beim Mischen bereits vorzeitige Reaktionen auftreten können.
Der Verteidiger des Verdächtigen, Werner Tomanek, sieht in den jüngsten Feststellungen eine Entlastung für seinen Mandanten. Ein von ihm in Auftrag gegebenes Privatgutachten bestätigte, dass die Menge an TATP erheblich niedriger war als zunächst angenommen. Während die Polizei von 45 Gramm ausging, stellte der Gutachter fest, dass sich maximal vier Gramm in einer beschlagnahmten Flasche befunden hatten. Tomanek betont, dass der Sprengstoff somit nur die Wirkung eines kleinen Tischfeuerwerks gehabt hätte und sein Mandant daher kein taugliches Sprengmittel besessen habe.
Keine Spuren auf Gegenständen gefunden
Die kriminaltechnischen Untersuchungen bestätigten, dass an den sichergestellten Gegenständen, darunter Handschuhe und verschiedene Taschen, keine Rückstände von Sprengmitteln gefunden wurden. Das lässt Raum für weitere Spekulationen darüber, inwieweit der Verdächtige tatsächlich in der Lage gewesen wäre, einen Anschlag auszuführen.
Zusätzlich zu den Chemikalien fanden die Ermittler bei der Durchsuchung seines Hauses verschiedene relevante Utensilien, wie elektronische Zündvorrichtungen, Zündkapseln, ein Metallrohr und mehrere Messer, einschließlich einer Machete. Dies wirft erneut Fragen über seine tatsächlichen Absichten auf und lässt vermuten, dass er sich auf einen möglichen Angriff vorbereitete.
Bei den Ermittlungen stellte sich zudem heraus, dass der 19-Jährige im Internet eine Verbindung zur Terrororganisation IS hergestellt hatte, einschließlich der Abgabe eines Treueschwurs. Dies wurde durch verschiedene Online-Aktivitäten unterstütz, wie den Versuch, Waffen über Telegram zu bestellen. Obgleich er mit seinen Planungen auf Schwierigkeiten stieß, zeigt dies das Ausmaß seines Engagements.
Ein 17-jähriger Komplize des Verdächtigen befindet sich ebenfalls in Untersuchungshaft. Die Strafverfolgungsbehörden prüfen, inwieweit dieser zudem in die Pläne involviert war. Während die Untersuchung weitergeht, bleibt abzuwarten, welche weiteren Enthüllungen ans Licht kommen werden, und inwieweit die Ergebnisse Einfluss auf die laufenden Verfahren und Sicherheitsüberlegungen haben werden.
Die Aufklärung dieses Falles ist wichtig, nicht nur um die direkten Gefahren anzusprechen, sondern auch, um die Reaktionen der Sicherheitsbehörden und die Maßnahmen, die gegen solche Bedrohungen ergriffen werden, zu analysieren. Keep watching, wie www.gmx.at berichtet.