In einem aktuellen Bericht des ÖAMTC wurde eine grundlegende Analyse zu gefährlichen Ablenkungen am Steuer durchgeführt. Oft wissen Autofahrer zwar, dass bestimmte Tätigkeiten während der Fahrt riskant sind, doch die tatsächlichen Gefahren werden häufig unterschätzt. Eine Online-Umfrage des Mobilitätsclubs hat herausgefunden, dass Gespräche mit Passagieren, das Bedienen von Geräten und das Telefonieren als die Hauptursachen für Ablenkungen im Straßenverkehr betrachtet werden.
Gemeinsam mit dem ADAC führte der ÖAMTC eine Fahrstudie durch, die sich intensiv mit den Auswirkungen von Nebentätigkeiten auf das Fahrverhalten auseinandersetzte. An diesem Projekt nahmen 45 Probanden teil, die verschiedene Aktivitäten während des Fahrens testeten. Dabei wurde deutlich, dass Aktivitäten wie das Trinken aus einer Flasche, das Bedienen des Smartphones oder die Nutzung des Navigationssystems das Fahrverhalten erheblich beeinträchtigen können.
Ablenkungen und die Risiken
Die Erkenntnisse aus dieser Studie zeugen davon, wie real die Strafen durch Ablenkungen sind. ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger merkte an: "Die Ergebnisse aus der Fahrstudie beweisen, dass Gefahren durch Ablenkung am Steuer unterschätzt werden." Dies wirft ein Licht auf die Notwendigkeit, das Bewusstsein für solche Risiken zu schärfen, insbesondere während der Hauptreisezeiten.
Nicht nur Ablenkungen sind ein Thema, auch Müdigkeit am Steuer stellt ein großes Risiko dar. Seidenberger erklärt, dass viele Fahrer ihre Fähigkeit, durchzuhalten, überschätzen und Warnsignale des Körpers ignorieren. Die Gefahr des Einschlafens am Steuer ist dabei nur die Spitze des Eisbergs. Müdigkeit führt bereits bei wachenden Fahrern zu deutlichen Leistungseinbußen.
Besonders lange Autofahrten finden oft zu ungünstigen Zeiten statt, beispielsweise frühmorgens oder nachts, wenn die innere Uhr des Menschen ein biologisches Tief signalisiert. Dies kann zu einer erhöhten Unfallgefahr führen. Zusätzlich leiden auch viele junge Verkehrsteilnehmer unter Schlafmangel, da sie oft ihre Nächte mit Smartphone-Aktivitäten oder sozialen Netzwerken verbringen.
Die Expertin empfiehlt, auf die eigenen Müdigkeitszeichen zu achten und diese ernst zu nehmen. Anzeichen wie häufiges Gähnen, eine steife Nackenmuskulatur oder Konzentrationsschwächen sollten nicht ignoriert, sondern ernsthafte Maßnahmen ergriffen werden. Ein typisches Verhalten, wie das Erhöhen der Lautstärke im Radio oder das Öffnen der Fenster, sollte nicht als Lösung angesehen werden.
Diese umfassenden Kenntnisse und die resultierenden Ratschläge des ÖAMTC sollen dazu beitragen, die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen. Mangelnde Aufmerksamkeit und Müdigkeit sind ernstzunehmende Risiken, denen jeder Verkehrsteilnehmer begegnen kann. Um Unfälle zu vermeiden, ist es entscheidend, diese Gefahren zu erkennen und richtig darauf zu reagieren.