Wiener Neustadt

30 Jahre Fachhochschulen: Bildungserfolg und Zukunftsperspektiven

Fachhochschulen feiern ihr 30-jähriges Bestehen mit 59.000 Studierenden und prominenten Gästen wie Bundespräsident Van der Bellen – ein Grund zum Feiern in Österreich!

Die Fachhochschulen in Österreich feiern in diesem Jahr ein bemerkenswertes Jubiläum: Vor drei Jahrzehnten, im Herbst 1994, wurde das erste Mal eine akademische Ausbildung auf Diplomniveau für Studierende abseits der Universitäten angeboten. An diesem historischen Meilenstein wird deutlich, wie sich der tertiäre Bildungssektor im Land gewandelt hat. 700 Studierende starteten damals in zehn neuen Studiengängen; heute sind es bereits rund 59.000, die an 21 Fachhochschulen in über 530 Studiengängen eingeschrieben sind. Bis zum Studienjahr 2028/29 wird ein Anstieg auf 62.000 Studierende prognostiziert. Zu Ehren dieses Jubiläums werden zahlreiche Ehrengäste, darunter Bundespräsident Alexander Van der Bellen, am Montagabend an einer Festveranstaltung teilnehmen.

In den Anfangsjahren wurden die ersten Fachhochschul-Studiengänge an verschiedenen Standorten in Österreich etabliert. Dazu zählen unter anderem Dornbirn mit dem Schwerpunkt „Fertigungsautomatisierung“, Wiener Neustadt mit „Wirtschaftsberatende Berufe“ und Krems, das sich dem „Tourismusmanagement“ widmete. Von diesen acht Gründungsschauplätzen aus haben sich FH-Studiengänge inzwischen in allen Bundesländern etabliert und bieten eine breite Palette an Ausbildungsoptionen.

Ein Blick auf die Studienverhältnisse

Die Fachhochschulen sind vor allem für ihre praxisorientierten und thematisch vielfältigen Studiengänge bekannt. Ein großer Teil der Studierenden kommt von höher bildenden Schulen und Gymnasien, doch auch diejenigen mit internationalem Bildungsweg sind hier vertreten. Besonders bemerkenswert ist der Anstieg des Frauenanteils, der mittlerweile bei 53 Prozent liegt, angeheizt durch die Einführung neuer Studienrichtungen in den Gesundheits- und Sozialwissenschaften. Diese letztgenannten Bereiche haben zur Diversifizierung und zur Anwerbung eines breiteren Spektrums an Studierenden beigetragen.

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In der Kategorie der Studieneinschreibungen zeigen wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Studiengänge eine Dominanz von 54 Prozent, gefolgt von ingenieurwissenschaftlichen Disziplinen mit 41 Prozent. In einer Zeit, in der die Fachhochschulen noch immer einen kleineren Teil des Hochschulsektors ausmachen, profitieren sie von ihrer strukturierten Ausbildung, die oft zu schnelleren Abschlussquoten führt. Wesentlich dafür ist das Betreuungsverhältnis, das hinsichtlich der Anzahl der Studierenden pro Lehrendem im Vergleich zu Universitäten erheblich besser ist. Im Studienjahr 2020 lag dieses Verhältnis an Fachhochschulen bei elf Studierenden pro Lehrendem – an Universitäten waren es fast vierzig.

Finanzierung und Studiengebühren

Ein weiterer Aspekt, der die Fachhochschulen von Universitäten unterscheidet, ist die Finanzierungsstruktur. Die Gelder, die den FH zugewiesen werden, fließen nicht pauschal, sondern basierend auf der Anzahl der besetzten Studienplätze. Die Fördersätze variieren je nach Studienausrichtung und können bis zu 11.800 Euro pro Studienplatz betragen. Gesundheitswissenschaftliche Studiengänge, die von den Ländern finanziert werden, unterliegen nicht diesem System.

Die Studiengebühren an Fachhochschulen liegen bei etwa 363,36 Euro pro Semester, jedoch verzichten viele Bildungsträger auf die Einhebung dieser Gebühren. Ein Auftrag an Fachhochschulen, die viele Studiengänge auch berufsbegleitend anbieten, besteht darin, die Verbindung zwischen Berufsleben und akademischem Studium zu stärken. Dennoch tun sich die Fachhochschulen schwer mit dem Umstand, dass sie keine eigenen Doktoratsstudiengänge anbieten dürfen, was viele Fachleute als überholt empfinden und als Hindernis für die Personalentwicklung in diesem wichtigen Bildungssektor erachten.

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In der Landschaft der akademischen Bildung in Österreich sind Fachhochschulen nicht mehr die neuesten Player. Parallel dazu gibt es seit 2000 Privatuniversitäten und seit 2007 Pädagogische Hochschulen, die ergänzende Ausbildungsmöglichkeiten anbieten. Dies stellt sicher, dass die Wahlmöglichkeiten für Studierende breit gefächert sind, während die Fachhochschulen sich weiterhin bemühen, ihre Relevanz und Attraktivität im sich schnell verändernden Bildungsbereich zu behaupten.

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