
Noch immer besteht in vielen Unternehmen ein Mangel an Inklusion für Menschen mit Behinderungen. Der vierte Zero Project Unternehmensdialog in St. Pölten zielt darauf ab, das Bewusstsein für die Beschäftigung dieser Personengruppe zu schärfen. „Menschen mit Behinderungen zu beschäftigen ist kein Akt der Nächstenliebe, sondern eine wirtschaftlich wie gesellschaftlich lohnende Entscheidung“, erklärt Mit-Organisator Martin Essl.
In Österreich arbeiten nur etwa 25 Prozent der Unternehmen mit Menschen mit Behinderungen zusammen. Obwohl das Gesetz vorschreibt, dass Firmen diese Beschäftigung mindestens anbieten müssen, scheitert es häufig an der praktischen Umsetzung. Die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen sind vielerorts nicht ausreichend berücksichtigt. Im vergangenen Oktober waren in Niederösterreich etwa 2.580 Menschen mit Behinderungen beim AMS NÖ als arbeitslos gemeldet, was die Dringlichkeit eines Dialogs über Integration in den Arbeitsmarkt unterstreicht.
Vielfältige Teilnehmer und Austausch
Bei dem Dialog kamen zahlreiche Vertreter aus verschiedenen Bereichen zusammen, darunter auch Landesrätin Susanne Rosenkranz und Abgeordneter Florian Krumböck. Ziel war es, konkrete Ideen und Ansätze zur Verbesserung der Arbeitsmarktsituation für Menschen mit Behinderungen zu entwickeln. Die Organisatoren, darunter die MAG Menschen und Arbeit GmbH in Zusammenarbeit mit der Essl Foundation, möchten ein Netzwerk aufbauen, welches Arbeitsgeber unterstützt und motiviert, inklusiver zu handeln.
Essl und weitere Teilnehmende hoben die Wichtigkeit hervor, Vorurteile abzubauen und zu zeigen, dass Menschen mit Behinderungen wertvolle Mitarbeiter sind. “Es geht nicht nur darum, Gesetze zu befolgen, sondern auch um die Schaffung eines unterstützenden Umfeldes”, fügt Essl hinzu.
Diese Initiative ist nicht nur ein Schritt in Richtung gesellschaftlicher Verantwortung, sondern auch eine Chance für Unternehmen, von einer diversifizierten Belegschaft zu profitieren. Die Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen kann frische Perspektiven und Fähigkeiten in den Arbeitsprozess einbringen, wodurch Innovationskraft und Effizienz gesteigert werden können.
Für weitere Informationen zu dieser Thematik und Details über den Unternehmensdialog sind weitere Artikel auf www.noen.at verfügbar.
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