In den letzten Jahren hat Halloween auch in Österreich zunehmend an Beliebtheit gewonnen, trotz anfänglicher Kritik an diesem "fremden" Brauchtum. Besonders die Vorfreude vieler Kinder auf den 31. Oktober ist spürbar. Supermärkte und Diskonter nutzen diese Begeisterung, um von den Umsatzsteigerungen in dieser Zeit zu profitieren.
Im Bezirk Waidhofen/Thaya ist anstelle traditioneller Weihnachtsartikel wie Schoko-Nikoläusen nun eine Vielzahl an gruseligen Kürbissen in den Regalen zu entdecken. Kinder sind die ersten, die sich auf den Brauch stürzen und von Haus zu Haus ziehen, verkleidet und mit dem deutschen Spruch „Süßes, sonst gibt’s Saures“ in der Tasche.
Umsätze steigern sich, aber nicht überall
Alexander Vogl, Bezirksstellenleiter der Wirtschaftskammer Waidhofen, erklärt: „Halloween hat in den letzten zehn Jahren an Bedeutung gewonnen. Vor allem junge Menschen, die über globale Kommunikation dazu angestoßen werden, treiben diesen Trend voran. Dadurch wird Halloween auch für den Einzelhandel zu einem interessanten Thema.“
Trotz dieser Entwicklungen bleibt Halloween aber weit hinter den großen Umsätzen von Weihnachten und Ostern zurück. Während im Norden Niederösterreichs rund 290 Millionen Euro im Weihnachtsgeschäft umgesetzt werden, sind es für Halloween nur etwa 9 Millionen Euro. Die am meisten nachgefragten Produkte sind Süßigkeiten (80 Prozent), Kostüme (40 Prozent) und Kürbisse (33 Prozent). Im Durchschnitt geben die Niederösterreicher für Halloween Einkäufe etwa 50 Euro aus.
Entwicklung der Tradition
Interessanterweise ist der „Halloween-Effekt“ nicht in allen Branchen spürbar. Im Tipp Topp Bastelmarkt in Waidhofen beobachtet man einen rückläufigen Trend bei Halloween-Dekorationen. Doris Oberbauer, die Betriebsleiterin, merkt an: „Vor vielen Jahren war die Nachfrage noch sehr groß, aber seit Corona haben wir keinen Bedarf mehr für Halloween-Dekorationen. Jetzt interessieren sich unsere Kunden eher für traditionelle herbstliche Deko.“ Auch in den örtlichen Bäckereien sind keine spezifischen Halloween-Artikel anzutreffen.
Die Wurzeln dieses Feiertags liegen in Irland, wo die Kelten am 31. Oktober Samhain feierten, ein Fest, das das Ende der Erntezeit und den Beginn des Winters markierte. Die Tradition kam mit irischen Einwanderern im 19. Jahrhundert in die USA und entwickelte sich dort zu einer bedeutenden Feier. Die berühmte Jack O’Lantern-Tradition stammt ebenfalls von diesem Brauch. Sie geht auf eine alte Sage zurück, in der es um den bösen Jack Oldfield geht, der eine List gegenüber dem Teufel anwandte.
Diese Umwandlung von Rüben zu Kürbissen ist ein weiteres Beispiel dafür, wie Traditionen sich durch den Einfluss von Kultur und Verfügbarkeit von Ressourcen wandeln können. In den Vereinigten Staaten waren Kürbisse einfach verfügbar, sodass man die ursprüngliche Idee von beleuchteten Rüben anpasste und zu einer bunten Halloween-Dekoration umformte.
Für viele bleibt Halloween jedoch ein Spaß für Kinder, während bei einigen Geschäften die Auswirkungen dieser Feierlichkeiten eher begrenzt sind. In diesem Kontext gewinnt die Feier an Bedeutung, während nicht alle von diesem Trend profitieren können. Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.meinbezirk.at.