Im Theater an der Mauer fand eine besondere Lesung statt, die die Märchenfiguren Hänsel und Gretel in einem neuen Licht zeigte. Sechs talentierte Autorinnen nahmen an diesem Projekt teil und brachten ihre eigenen Perspektiven und Geschichten zum klassischen Stoff ein. Der Titel der Veranstaltung, „Hänsel und Gretel aktuell - verstoßen und ausgegrenzt“, gibt bereits einen Hinweis darauf, dass die Lesung sowohl ernste als auch unterhaltsame Elemente beinhaltete.
Hänsel und Gretel sind Märchenfiguren, die vielen bekannt sind, doch die Vorstellung, die die Dramatische Schreibwerkstatt präsentierte, bot frische und zeitgemäße Interpretationen des bekannten Stoffes. Die Autorinnen schöpften aus ihren individuellen Erfahrungen und Sichtweisen, um den Zuhörern tiefergehende Einsichten zu ermöglichen und gleichzeitig zum Nachdenken anzuregen. Die Lesung versprach, die Thematik der Ausgrenzung und des Verstoßens aus der Perspektive der modernen Gesellschaft zu beleuchten.
Die kreativen Ideen der Autorinnen
Die kreativen Konzepte der Autorinnen reichten von persönlichen Geschichten über die Herausforderungen der sozialen Integration bis hin zu fantasievollen Neuinterpretationen der Märchenmotive. In Kombination mit szenischen Elementen und einer lebendigen Darbietung wurde das Publikum in eine Welt entführt, wo die alten Geschichten neu erzählt wurden und dabei relevante gesellschaftliche Themen ansprachen.
Das Event bot den Anwesenden nicht nur ein Erlebnis der klassischen Literatur, sondern auch ansprechende Dialoge und spannende Interaktionen, die den Charakter der Lesung weiter bereicherten. In einem Raum ausgestattet mit kreativen Dekorationen und einer warmen Atmosphäre konnten sich die Zuschauer ganz auf die vorgetragenen Texte einlassen.
Die Aufführung wurde von Andrea Jezek-Kania und Eva Boden als "Schutzengel" visuell unterstützt, was die emotionale Tiefe und die politischen Botschaften der Texte zusätzlich verstärkte. Diese kreative Entscheidung, die Figur der Schutzengel zu integrieren, unterstrich die Themen von Hilfe und Unterstützung in herausfordernden Zeiten, während sie gleichzeitig an die Sorgen der modernen Gesellschaft erinnerte.
Insgesamt harmonierte die Lesung perfekt mit dem Ziel der Dramatischen Schreibwerkstatt, literarische Kunst und gesellschaftliche Reflexion zu verbinden. Für viele im Publikum war dies ein Anlass, nicht nur die berühmten Figuren von Hänsel und Gretel in neuem Licht zu sehen, sondern auch die damit verbundenen Themen der Ausgrenzung und Zugehörigkeit in ihrem eigenen Leben zu reflektieren.
Diese innovative und tiefgründige Vorgehensweise der Autorinnen beweist, dass Märchen weit mehr sind als nur Kinderunterhaltung. Sie bieten Raum für wichtige Diskussionen, die in unserer heutigen Gesellschaft von Bedeutung sind. Die Veranstaltung im Theater an der Mauer war ein gelungener Versuch, die Brücke zwischen Tradition und zeitgenössischem Denken zu schlagen und die Zuhörer dazu anzuregen, über die Bedeutung dieser zeitlosen Geschichten nachzudenken.
Für weitere Informationen zu dieser besonderen Veranstaltung und den kreativen Einflüssen, die die Texte prägten, kann der detaillierte Bericht auf www.noen.at konsultiert werden.