Waidhofen an der Thaya

Getreideernte 2023: Rückgang durch Wetterextreme und Frostschäden

Wetterchaos schockt Landwirte in Gmünd-Vitis: Ernte geht um bis zu 12% den Bach runter – frostige Nächte und Hagel bringen die Landwirtschaft ins Wanken!

Im Bezirk Waidhofen, wo sich die Landwirtschaft traditionell einer starken Verankerung erfreut, hat die diesjährige Ernte bilanzierend eine Vielzahl an Herausforderungen mit sich gebracht. Die Witterungsbedingungen der vergangenen Monate haben sowohl die Quantität als auch die Qualität der Erträge beeinflusst. Laut Agrarmarkt Österreich ist ein Rückgang von nahezu 10 Prozent bei der Getreideernte, exklusive Mais, zu verzeichnen. Diese Einbußen sind das Resultat von schwierigen Witterungsverhältnissen, rückläufigen Anbauflächen und gesunkenen Hektarerträgen.

Wetterbedingungen und ihre Folgen

Die Unbeständigkeit des Wetters hat in diesem Jahr deutliche Spuren hinterlassen. „Anfangs war es zu kalt, dann zu trocken“, so Hermann Lauter, Obmann des Raiffeisenlagerhauses in Gmünd-Vitis. Er führt die unbefriedigenden Erträge auf die vorherrschenden klimatischen Extreme zurück. Besonders betroffen ist die Winter-Triticale, deren Ernte signifikante Rückgänge verzeichnet. Christoph Kadrnoschka, Bezirksobmann der Landwirtschaftskammer, macht deutlich, dass die Ernte bezüglich Menge und Qualität hinter den Durchschnittswerten der letzten Jahre zurückbleibt.

Auswirkungen auf die einzelnen Kulturen

Die Vielfalt der Anbaukulturen wurde durch den Frost im späten Frühjahr stark beansprucht. Obstbauern berichten von nahezu kompletten Ernteausfällen, während bei Raps sichtbare Frostschäden aufgetreten sind. Zudem haben schwere Hagelunwetter in der Region zu weiteren Verlusten geführt. Die Ernteerträge bei Roggen, Dinkel, Raps und Triticale lagen heuer lediglich bei etwa 1 bis 1,5 Tonnen pro Hektar, ein erheblicher Rückgang im Vergleich zu den durchschnittlichen 2,5 bis 3 Tonnen.

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Preisentwicklungen und Marktchancen

Die Frage, ob Landwirte mit höheren Preisen für ihre Produkte rechnen können, bleibt ungewiss. Laut Lauter ist zu erwarten, dass extreme globale Ernteausfälle Einfluss auf die Preisgestaltung haben könnten, während regional begrenzte Einbußen vermutlich nicht dieselbe Wirkung entfalten. „Vereinzelt wird noch geerntet und angeliefert“, fügt er hinzu, was die Unsicherheiten rund um die endgültigen Erntezahlen unterstreicht.

Erntezeitpunkt und innovative Ansätze

In diesem Jahr haben die Landwirte beobachtet, dass der Erntezeitpunkt rund zwei Wochen früher als üblich angesetzt war. „Die Erdäpfel sind bereits sehr groß. Sie konnten früher gesetzt werden, und die Witterung war günstig“, berichtet Renate Kainz aus Gastern. Diese Erkenntnis könnte darauf hindeuten, dass sich die Anbaumethoden der Biobauern an die veränderten klimatischen Bedingungen anpassen müssen. Am Biohof von Karl Ringl in Rappolz wurden ebenfalls ermutigende Ergebnisse bei verschiedenen Getreidearten verzeichnet, auch wenn die Witterungsbedingen nicht immer durchweg positiv waren.

Pflanzenschutz und Schädlingsbefall

Die Herausforderungen der diesjährigen Ernte wurden nicht nur durch das Wetter verstärkt, sondern auch durch zunehmende Schädlings- und Pilzbefälle. Kadrnoschka hebt hervor, dass der Gelb- und Braunrost besonders beim Weizen zu Ertragseinbußen geführt hat. Zusätzlich hatte der Kapselstecher im Graumohn, sowie das Getreidehähnchen, sichtbare Schäden verursacht. Obert Kaltenböck betont, dass eine frühzeitige Bekämpfung von Krautfäule entscheidend ist, um die Markerträge zu sichern.

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Landwirtschaft im Wandel der Zeit

Die heurige Ernte und deren Herausforderungen spiegeln die Evolution der Landwirtschaft im Kontext der globalen Klimaveränderungen und der damit verbundenen Anpassungsprozesse wider. Die NÖ Saatbaugenossenschaft verfolgt das Ziel, neue Sorten zu entwickeln, die besser mit wechselnden klimatischen Bedingungen umgehen können. „Ideal wären Erdäpfel, die bei Trockenheit eine Ruhepause einlegen können“, erklärt Kaltenböck. Dieser innovative Ansatz könnte nicht nur die Erträge sichern, sondern auch die Widerstandsfähigkeit der Landwirtschaft im Bezirk langfristig stärken.

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