In Niederösterreich sorgt ein geheim gehaltenes Dokument für große Aufregung. Berichten zufolge, die zuerst der Kronen Zeitung zugespielt wurden, plant die Landesregierung eine drastische Reduzierung der Akutversorgung in den Spitälern. So sollen die bestehenden 22 Standorte auf nur noch 16 verringert werden. Dies betrifft auch die Landeskliniken in Melk, Waidhofen an der Thaya, Stockerau, Korneuburg, Klosterneuburg, Gmünd und Hollabrunn. Einige dieser Kliniken könnten in Sonderkrankenanstalten oder Primärversorgungszentren umgewandelt werden.
Die Bürgerinnen und Bürger in den betroffenen Gemeinden reagieren empört und auch die Bürgermeister zeigen sich über diese Entwicklung erschrocken. Patrick Strobl, Bürgermeister von Melk, äußerte sein Unverständnis: „Wir haben bis heute keine Information über die bisher erarbeiteten Unterlagen erhalten. Die mediale Berichterstattung hat uns vollkommen überrascht.“
Reaktionen der Bürgermeister
Gemeinsam mit anderen Amtskollegen, darunter Helga Rosenmayer aus Gmünd und Andrea Völkl aus Stockerau, verfasste Strobl einen Brief an die Landesregierung. In diesem Schreiben bitten die Bürgermeister um Klarheit und Transparenz bezüglich des Gesundheitsversorgungskonzepts für 2040+. Die betroffenen Stadtchefs waren der Meinung, dass die Gemeinden zuvor in die Planungen einbezogen werden sollten.
„Es ist uns unverständlich, dass es bisher keinerlei Kommunikation zwischen der Landesregierung und den Gemeinden gegeben hat. Wir erwarten Informationen, ob die Inhalte aus den Medien zutreffend sind oder nicht“, betonten die Bürgermeister. Sie fordern zudem einen „runden Tisch“ mit den Verantwortlichen des Landes, um die Situation direkt zu besprechen.
Die Bürgermeister sind sich einig, dass ein persönlicher Austausch von größter Wichtigkeit ist, um die Anliegen ihrer Kliniken und der Bürger zu klären. „Wir möchten, dass uns die Landesregierung unmittelbar informiert und nicht über die Medien“, so die Stadtchefs in ihrem Schreiben. Die Dringlichkeit und das Fehlen von Informationen werden von den Bürgermeistern als große Mängel in der aktuellen Kommunikationspolitik angesehen.
Diese unerwartete Situation hat auch die Medienberichterstattung über das Gesundheitssystem in Niederösterreich beeinflusst. Die Tatsache, dass diese Informationen zuerst durch die Presse publik gemacht wurden, beleuchtet eine gravierende Kommunikationslücke zwischen der Landesregierung und den Gemeindeverantwortlichen. Die nun geforderte Gesprächstour könnte die Weichen für eine transparentere und offenere Zusammenarbeit in der Zukunft stellen.
Für mehr Details zu diesen Entwicklungen und den Reaktionen der Bürgermeister, siehe den Bericht auf www.noen.at.
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