In den bezaubernden Räumen von Schloss Weitra fand vom 29. August bis zum 1. September eine besondere Veranstaltung statt: die 40. Internationalen Sommergespräche der Waldviertel Akademie. Diese Jubiläumsedition feierte nicht nur die Sommergespräche selbst, sondern auch den 40. Geburtstag der Akademie, die seit Jahrzehnten als wichtiger Akteur in der Zivilgesellschaft des Waldviertels agiert.
Rund 300 Gäste strömten zur Eröffnung, die mit einem humorvollen Sketch des „Theater an der Mauer“ eröffnet wurde. Christine Reiterer und Eveline Winter sorgten mit ihrem Auftritt für einen lebhaften Einstieg in den Abend. Bürgermeister Patrick Layr hieß die Ehrengäste willkommen, während Thomas Arthaber, der die Veranstaltung moderierte, in die Geschichte der Waldviertel Akademie einführte und ihren nachhaltigen Einfluss auf die Region hervorhob. Auch Landesrat Ludwig Schleritzko nannte die Akademie einen „Leuchtturm“, der weit über die Grenzen des Waldviertels hinaus strahlt.
Einblicke und Diskussionen
Christian Hanus von der Universität für Weiterbildung Krems war extra aus Italien angereist, um seine Grußworte beizusteuern. Das diesjährige Thema „Alles eine Frage der Moral?“ wurde von Programmkurator Reinhard Linke vorgestellt, der auch ein Video präsentierte, das Wegbegleiter und Freunde der Akademie zu Wort kommen ließ. Die Premiere dieses Films fand während der Eröffnung statt.
Speziell für diese Jubiläumsveranstaltung bot Ali Mahlodji, ein international anerkannter Unternehmer, einen tiefgründigen Vortrag mit dem Titel „Moral ist eine Entscheidung“. Er erforschte darin, wie die Sicht auf Menschen oft durch gesellschaftliche Prägungen beeinflusst wird und wie Kinder noch in der Lage sind, unvoreingenommen zu sein. Sein eindrucksvoller Vortrag wurde mit begeistertem Applaus und Standing Ovations belohnt.
Die aufregenden Diskussionen fanden am 30. und 31. August im Festsaal des Weitraer Rathauses statt. Fachexperten wie die Juristin Karin Bruckmüller und die Politikwissenschaftlerin Tamara Ehs debattierten über drängende Themen wie Künstliche Intelligenz, Recht, Sicherheit, Demokratie und Widerstand. Die Vielfalt der Perspektiven spiegelte die Breite der aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen wider.
Kulturelle Höhepunkte
Die Veranstaltungen umfassten auch kulturelle Elemente: Am 30. August erlebte das Publikum einen Kinoabend, der in Kooperation mit dem Filmforum Gmünd stattfand. Hier wurde der Film „Andrea lässt sich scheiden“ mit den Stars Josef Hader und Birgit Minichmayr gezeigt. Am darauffolgenden Tag präsentierte das „Theater an der Mauer“ das eigens zur Feier des 40-jährigen Bestehens geschaffene Stück „Kinder, wie die Zeit vergeht!“, das von einer talentierten Besetzung unter der Leitung von Elisabeth Datler aufgeführt wurde.
Ein weiteres Highlight fand am 1. September statt, als die 85-jährige Autorin Erika Pluhar in der Eisenberger Fabrik in Gmünd eine Literaturmatinee gestaltete. Rund 60 Besucher erfüllten den Raum und genossen die tiefgründigen Lesungen und musikalischen Darbietungen der ikonischen Künstlerin. Pluhar, bekannt für ihre Reflexionen über das „Glück“, signierte zudem ihre Bücher vor Ort.
Diese Jubiläumsveranstaltung war nicht nur ein Fest der Intellektualität, sondern auch eine Feier der Kombination aus Kunst und Kultur, die für die Waldviertel Akademie von zentraler Bedeutung ist. Sie spiegelt die Highlights der letzten 40 Jahre wider und lässt erahnen, wie wichtige Themen weiterhin in der Gesellschaft behandelt werden.
