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Am 9. März 2025 steht die Landwirtschaftskammerwahl in Niederösterreich an, ein entscheidendes Event für den Unabhängigen Bauernverband (UBV). Aktuell hält der Verband drei der 36 Mandate und strebt an, dieses Ergebnis massiv zu verbessern. Statt in nur acht, wie bei der letzten Wahl, will der UBV in 16 Bezirken antreten, und insgesamt werden rund 100 Bäuerinnen und Bauern für den Verband kandidieren. Bei einer Pressekonferenz wurde die mangelnde Transparenz des Kammernwahlrechts scharf kritisiert, wobei die Wählererfassung als „willkürlich“ bezeichnet wurde. Laut dem UBV leidet die wirtschaftliche Lage der Landwirte, die mit einem Durchschnittseinkommen von nur etwa 16.000 Euro pro Jahr auskommen müssen, während Beamte im Schnitt 62.000 Euro verdienen.
Der Unabhängige Bauernverband hat sich zudem das Ziel gesetzt, dem "Bauernsterben" ein Ende zu setzen. Die derzeitige Bauernvertretung wird als hinderlich wahrgenommen, was Reformen in der Agrarpolitik betrifft. Der UBV fordert umfassende Veränderungen und hat 42 zentrale Forderungen formuliert, die an den Präsidenten des Nationalrats, Walter Rosenkranz, übergeben wurden. Damit möchte der Verband die politischen Rahmenbedingungen im Sinne der Bauern verbessern und die Wettbewerbsfähigkeit der kleinen Betriebe stärken, die unter der EU-Agrarpolitik leiden.
Öffentlichkeitskampagne "#FragdenWirt"
Um auf die Herausforderungen der Landwirtschaft aufmerksam zu machen, hat der UBV eine bundesweite Öffentlichkeitskampagne gestartet. Unter dem Motto "#FragdenWirt" soll das Bewusstsein der Verbraucher für Fragen rund um Umwelt, Klima und Tierschutz geschärft werden. In diesem Rahmen werden im Bezirk Scheibbs Tafeln aufgestellt, die die Konsumenten aufrufen, Fragen zur Herkunft ihrer Lebensmittel zu stellen. Bezirksobmann Alois Fröschl betont, dass die transparente Kennzeichnung von Produkten für die Verbraucher von großer Bedeutung ist. Solange dies nicht gesetzlich geregelt sei, sollten die Konsumenten aktiv nachfragen. Diese Initiative unterstreicht das Bestreben des UBV, den Konsumenten eine informierte Entscheidungsfindung zu ermöglichen und die Diskrepanz zwischen der Landwirtschaft und der Meinungsbildung der Öffentlichkeit zu verringern. Informationen zur Kampagne finden Interessierte auf der Webseite des UBV NÖ.
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