Tulln

Richter urteilt: Hobbyfußballer muss 21.900 Euro für Verletzung zahlen

Ein Hobbyfußballer in Wien muss nach einem unglücklichen Foulspiel 21.900 Euro zahlen – ein Urteil, das sein Leben auf den Kopf stellt!

Der Fall eines Hobbyfußballers aus Wien sorgt für eine hitzige Diskussion und erhebliche Aufmerksamkeit in der Sportgemeinschaft. Amir Abdel-Hamid, 32 Jahre alt, steht nach einem Vorfall während eines Spiels vor einer finanziellen Katastrophe. Ihm wurde von einem Gericht auferlegt, innerhalb von 14 Tagen einen Betrag von insgesamt 21.900 Euro zu zahlen. Dies ist das Ergebnis eines langwierigen Gerichtsverfahrens, das sich über viereinhalb Jahre erstreckte.

Der Vorfall ereignete sich am 28. Februar 2020 in der DSG-Unterliga, einem Ligensystem der Diözesansportgemeinschaft für Hobbyfußballer in Wien und Niederösterreich. Kurz vor Spielende kam es zu einem unglücklichen Zusammenstoß zwischen Abdel-Hamid und dem gegnerischen Torhüter. Dabei wurde der Torhüter im Gesicht getroffen und erlitt Verletzungen, die später als Nasenbeinfraktur und Rissquetschwunde diagnostiziert wurden. Der Schiedsrichter entschied auf Foul, zog jedoch keine Karte.

Die gerichtlichen Auseinandersetzungen

Das Gerichtsverfahren nahm seinen Anfang, als der Torhüter Abdel-Hamid anzeigte. Er war der Meinung, dass der Hobbyfußballer für die erlittenen Verletzungen verantwortlich sei. Obwohl das Bezirksgericht Tulln anfangs zu Gunsten von Abdel-Hamid entschied und von einer "spieltypischen Verletzung" sprach, kippte das Landesgericht St. Pölten das Urteil aufgrund einer entscheidenden Aussage der Linienrichterin. Diese stellte fest, dass das Verhalten von Abdel-Hamid nicht mehr als spieltypisch einzustufen sei, weil er ohne Ballabsicht die Attacke ausführte.

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Abdel-Hamid äußerte schockiert, dass er nie die Absicht hatte, den Torhüter zu verletzen. Er hatte sich nach dem Spiel sogar schriftlich entschuldigt, doch die gegnerische Seite sah dies offenbar anders. Trotz seiner vier Zeugen, die bezeugen konnten, dass die Linienrichterin während der gefährlichen Situation nicht auf der richtigen Seite stand, fiel das Urteil zu seinen Ungunsten aus. "Das ist einfach nicht gerecht", sagte er, als ihm klar wurde, dass er keine Revision einlegen kann.

Die Summe, die Abdel-Hamid zahlen muss, setzt sich aus Schmerzensgeld, Behandlungs- und Verfahrenskosten zusammen. Zudem hat er auch Kosten für seine eigene Anwältin zu tragen, die sich auf fast 9.000 Euro belaufen. Sein Finanzstatus steht aufgrund dieser Entscheidung auf der Kippe. Abdel-Hamid ist werdender Vater, und seine Freundin hat bereits eine Spendenaktion ins Leben gerufen, um ihm und seiner wachsenden Familie zu helfen.

Unterstützung von der Gemeinschaft

Der FC Tulln, wo Abdel-Hamid aktuell spielt und als Co-Trainer der U10 aktiv ist, hat Bestrebungen geäußert, ihn zu unterstützen. "Jeder Euro wird ihm helfen", erklärte der Sportliche Leiter Andreas Dober. Diese Solidarität gibt dem Hobbyfußballer Kraft in einer sehr schwierigen situativen Phase seines Lebens. Er hat bereits viele Nachrichten von Menschen erhalten, die sich für ihn einsetzen und ihm ihre Unterstützung zusichern. "Das gibt mir viel Kraft", sagte er, und die liebevollen Botschaften ermutigen ihn, eine Lösung für seine finanzielle Situation zu finden.

Nach dem Urteil appelliert Abdel-Hamid an die Fairness in der Sportgemeinschaft und drückt seinen Bedauern über die Situation aus. Die Entscheidung des Gerichts wirft Fragen über die Verantwortlichkeiten im Amateurfußball auf, wo Fouls und unglückliche Verletzungen häufig vorkommen. Die Community bleibt gespannt, wie sich die Situation in der Folge entwickeln wird und ob es zu einer notwendigen Reform in solchen Fällen kommt.


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Quelle
laola1.at

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