Tulln

Rettungsprojekt für die Esche: Hoffnung für heimische Wälder

"Der Wissenschaftler Heino Konrad entdeckt in Tulln gesunde Eschen – ein überraschender Erfolg im Kampf gegen das Eschentriebsterben, das vor zehn Jahren noch als verloren galt!"

Die Rettung der Esche, einer einheimischen Baumart, nimmt in Österreich erfreuliche Züge an. Heino Konrad, ein Forscher des Bundesforschungszentrums für Wald (BFW), untersucht derzeit eine Versuchsfläche in Tulln, auf der es zunehmend gesunde Eschen zu beobachten gibt. Diese positive Entwicklung ist das Ergebnis eines fünfjährigen Forschungsprojekts, das sich mit dem Eschentriebsterben befasst, einer Krankheit, die durch den aus Ostasien eingeschleppten Pilz Hymenoscyphus fraxineus verursacht wurde.

In den letzten anderthalb Jahrzehnten hat dieser Pilz weite Teile der Eschenbestände in Österreich zerstört. Die erste Infektion wurde 2005 dokumentiert. Es wurde befürchtet, dass der Pilz sich schnell ausbreiten würde, was sich leider bewahrheitete. Eschen, die zuvor als stabil galten, stürzten plötzlich um und wurden dadurch zur Gefahr für die Menschen, besonders in Erholungsgebieten und urbanen Umgebungen.

Erfreuliche Forschungsergebnisse

Doch die Forschung hat Licht am Ende des Tunnels gebracht. Laut Konrad zeigen die ersten Ergebnisse, dass etwa die Hälfte der Nachkommen von resistenten Mutterbäumen eine gewisse Toleranz gegenüber der Krankheit besitzen. „In zweiter Generation kann man davon ausgehen, dass 50 Prozent der Nachkommen krankheitstolerant sind“, erklärt Konrad. Dies sind ermutigende Nachrichten für die Forstwirtschaft und die Umwelt, da sie die Perspektive bieten, die Esche in den heimischen Wäldern zu sichern.

Kurze Werbeeinblendung

Das Projekt, das Unterstützung von verschiedenen Institutionen, darunter dem Landwirtschaftsministerium und den Landesforstdirektionen, erhält, begann 2015 mit der Identifizierung von Mutterbäumen, die in intensiven Versuchsreihen untersucht wurden. Insgesamt wurden 700 Bäume gewählt, die in Gebieten mit infizierten Nachbarbäumen standen, jedoch nicht stark geschädigt waren.

Durch praktische Beobachtungen wurde festgestellt, dass die Mandschurische Esche, die aus Asien stammt, ein Verhalten zeigt, das es ihr ermöglicht, dem Pilz zu widerstehen. Diese Baumart wirft beispielsweise ihre Blätter schon frühzeitig ab, wodurch der Pilz weniger Möglichkeiten hat, in die Triebe einzudringen. Solche Beobachtungen könnten helfen, die heimische Esche zu retten.

Langfristige Maßnahmen

Der Kampf gegen den Pilz ist jedoch noch lange nicht vorbei. Die Gemeine Esche, die in Österreich am weitesten verbreitet ist, kann nicht mit der Mandschurischen Esche konkurrieren. Sie behält ihre Blätter bis zum Frost, was Hymenoscyphus fraxineus die Gelegenheit gibt, sich auszubreiten. Um das Überleben der Esche langfristig zu sichern, mussten daher die Erbanlagen der resistenten Bäume in den Baumgärten sorgfältig beobachtet und dokumentiert werden. Dieser Prozess war aufwendig und wird in den kommenden Jahren fortgesetzt, um sicherzustellen, dass die genetische Diversität erhalten bleibt.

Künftige Schritte beinhalten die Vermehrung und Ausbringung von resistentem Saatgut, das dann an Baumschulen verteilt wird. Das Ziel ist es, die Esche als Zukunftsbaumart in den heimischen Wäldern zu etablieren, die sich an wechselnde klimatische Bedingungen anpassen kann. „Die Esche ist fast über dem Berg“, fasst Konrad die gegenwärtige Situation optimistisch zusammen, während er seine Suche nach einem gesunden Bestand fortsetzt, und vermittelt damit Hoffnung für die Zukunft der heimischen Wälder.

Die Arbeiten zur Erhaltung der Esche sind wichtig, nicht nur aus ökologischer Sicht, sondern auch für die Forstwirtschaft und die Erholungsgebiete in Österreich, da sie eine bedeutende Rolle im ökologischen Gleichgewicht spielen. Umso wichtiger ist es, dass die gesammelten wissenschaftlichen Erkenntnisse in die Praxis umgesetzt werden, um einen nachhaltigen Umgang mit dieser bedeutenden Baumart zu gewährleisten. Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf kurier.at.


Details zur Meldung
Quelle
kurier.at

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"