In der Steiermark und Niederösterreich ist ein bemerkenswertes Projekt zur Bekämpfung von Waldbränden ins Leben gerufen worden. Dieses Vorhaben wurde gerade mit dem Naturgefahren-Award 2024 ausgezeichnet und stärkt die Resilienz der Region gegen die zunehmend bedrohlichen Auswirkungen des Klimawandels. Im Rahmen einer Tagung in Tulln überzeugte das Projekt „Klimawandelbedingte Waldbrandvermeidung und -bekämpfung im Jogl- und Wechselland“ die Jury durch seine innovative Herangehensweise.
Die Erhöhung der Temperaturen und längere Trockenperioden in Österreich haben das Risiko von Waldbränden in den letzten Jahren erheblich gesteigert. Um dieser Herausforderung zu begegnen, haben sich vier KLAR!-Regionen zusammengetan und spezielle Waldbrand-Einsatzkarten entwickelt. Diese Karten bieten Feuerwehr- und Rettungsorganisationen im Ernstfall wertvolle Orientierung und ermöglichen schnelle Reaktionen. Der KLAR!-Manager der Buckligen Welt, Rainer Leitner, hebt hervor, dass diese Karten „von Praktikern für Praktiker“ gestaltet wurden, um eine effiziente Nutzung durch die Einsatzkräfte zu gewährleisten.
Effektive Planung für über 200 Feuerwehren
Insgesamt profitieren 212 Feuerwehren aus 108 Gemeinden von den neuen Waldbrandkarten, die nun für eine Fläche von rund 181.000 Hektar Wald zur Verfügung stehen. Die enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Organisationen – von Feuerwehr und Polizei bis hin zu Forstbehörden und Waldbesitzern – soll sicherstellen, dass im Falle eines Brandes schnell auf Ressourcen wie Wasserquellen oder Helikopterlandeplätze zugegriffen werden kann.
Klimaschutzministerin Leonore Gewessler betont die Notwendigkeit, sich proaktiv auf die Folgen des Klimawandels einzustellen. „Die Folgen der Klimakrise zeigen sich immer dramatischer. Wir müssen daher alles tun, um die Menschen in Österreich bestmöglich vor extremen Unwettern, Hitze und Dürre zu schützen“, erklärt sie. Das erfolgreiche Zusammenspiel der KLAR!-Regionen ist ein Beispiel für effektive Anpassungsstrategien.
Wissenschaftliche Methodik für praktische Lösungen
Auch der wissenschaftliche Generaldirektor der GeoSphere Austria, Andreas Schaffhauser, hebt die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis hervor. „Wir müssen uns auf allen Ebenen auf die neuen Herausforderungen vorbereiten. Die Zusammenarbeit mit den KLAR!-Regionen zeigt uns, dass basierend auf wissenschaftlichen Daten sehr effektive Maßnahmen zum Nutzen der Bevölkerung umgesetzt werden können.“
Zusammengefasst zeigt das Projekt, wie wichtig integrierte Ansätze und Kooperationen sind, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen. Der Naturgefahren-Award, der seit 2021 vom Klima- und Energiefonds und der GeoSphere Austria verliehen wird, hat das Ziel, die Resilienz gegenüber Naturkatastrophen auf kommunaler und regionaler Ebene nachhaltig zu erhöhen. Weitere Informationen über das Projekt und den Award können hier nachgelesen werden.