Das Hochwasser hat im Tullnerfeld verheerende Schäden angerichtet und die Betroffenen stehen vor dem Scherbenhaufen ihrer Existenzen. Die Auswirkungen des extremen Wetterereignisses sind überall sichtbar, wobei Familien von den dramatischen Folgen betroffen sind. Dies zeigt sich nicht nur in der Zerstörung von Wohnräumen, sondern auch in emotionalen Belastungen, die die Angehörigen ertragen müssen. Ein Beispiel dafür ist die Familie Haselmayer aus Atzenbrugg, deren Zuhause durch die Fluten vollständig verwüstet wurde. Ihre Tochter Lena fragt ihre Eltern immer wieder, wann sie nach Hause zurückkehren können. Doch die Realität ist, dass das, was sie einst als Heimat kannte, nicht mehr existiert: „Im Erdgeschoß standen mehr als 60 Zentimeter Wasser. Alle Möbel sind kaputt“, berichtet Beate Haselmayer. Um den aufgelaufenen Schaden zu bekämpfen, hat sie einen Spendenaufruf gestartet, denn es wird Monate dauern, bis ihr Haus wieder bewohnbar ist.
In Kleinschönbichl hat es die Familie Kramer getroffen. Ihr Haus, das in der Region für seine Halloween-Dekoration bekannt war, ist ebenfalls schwer beschädigt. „Das meiste der Halloweendeko ist kaputt. Das Halloweenhaus, wie gekannt, existiert nicht mehr“, so Christa Kramer. Die Familie hat gemeinsam mit Nachbarn und Freunden hart gearbeitet, um die Schäden zu beseitigen, obwohl dies ein herausfordernder Prozess ist.
Schäden und Versicherungsfragen
In der Region sind die enormen Schäden nicht nur privat, sondern auch öffentlich sichtbar. Die Marktgemeinde Sieghartskirchen meldet erhebliche Schäden an der Infrastruktur, darunter das Gemeindeamt und mehrere Schulen. Am 15. September erreichte das Hochwasser seinen Höchststand, als überflutete Bäche die Umgebungen verwüsteten. Obwohl frühzeitig Maßnahmen eingeleitet wurden, war die Kommune ohne Mobilfunk- und Stromversorgung für eine Zeit lang handlungsunfähig. Bürgermeisterin Josefa Geiger lobte die Einsatzkräfte und die Solidarität der Gemeinde: „Wir werden in den nächsten Wochen und Monaten noch mit den Aufräumarbeiten zu tun haben“, so die Bürgermeisterin.
In dieser turbulenten Zeit ist die Unterstützung durch Versicherungen entscheidend. Claudia Arzberger von der Generali Versicherung betont, wie wichtig es ist, alle Schäden zu dokumentieren: „Eine Liste der Schäden sowie Belege sind für die Schadensabwicklung essenziell.“ Versäumnisse bei der Dokumentation könnten die Entschädigung reduzieren, da viele Policen solche Ereignisse nur begrenzt abdecken.
Die langfristigen Auswirkungen dieser Katastrophe sind noch nicht abzusehen, aber die Einsätze der Feuerwehr und der Krisenstäbe haben gezeigt, wie wichtig gemeinschaftliche Hilfe in solch schwierigen Zeiten ist. Die Berichte über die Mitmenschen, die durch das Hochwasser hinweggegangen sind, spiegeln eine tragische Realität wider, die viele an ihre Grenzen bringt. Der Verlust, den die Familien erfahren haben, ist durch nichts zu ersetzen, und die Aufräumarbeiten werden viel Zeit in Anspruch nehmen.
Für die Betroffenen ist jede kleine Unterstützung eine große Hilfe. Ob durch Spenden, freiwillige Hilfe oder einfaches Zuhören – jede noch so kleine Geste kann in dieser Not eine weitaus größere Bedeutung haben.
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