VÖCKLABRUCK. Die Stadt Tulln in Niederösterreich hat sich einen Ruf als Vorbildgemeinde im Bereich des Klima- und Umweltschutzes erarbeitet. Dies war der Grund für die Grünen aus Vöcklabruck, ihre jährliche Bildungsreise in diese vergleichbare Bezirkshauptstadt zu unternehmen. Die Delegation unternahm diese Reise, um das Innovationspotenzial und die bereits erfolgreich umgesetzten Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensqualität und Umweltfreundlichkeit näher kennenzulernen.
Umwelt- und Mobilitätsstadträtin Sonja Pickhardt-Kröpfel zeigte sich besonders beeindruckt von der Neugestaltung des Nibelungenplatzes. Dieser Platz, der zuvor als versiegelter Parkplatz mit 211 kostenlosen Stellplätzen diente, wurde in einen neuen, begrünten Raum umgewandelt, der nun das Rathaus bis zur Donau integriert. Der Platz bietet nun nicht nur viele Bäume und Staudenbeete, sondern auch Spielgeräte, einen Kiosk sowie Tische und Bänke. Dazu kommen 54 bewirtschaftete Parkplätze und E-Ladestationen. Ein bemerkenswerter Aspekt dieser Umgestaltung war der zweistufige Wettbewerb, der mit Planungsbüros durchgeführt wurde, sowie die aktive Beteiligung der Bevölkerung durch eine Volksbefragung, die überwiegend für die Maßnahmen stimmte.
Innovative Mobilitätslösungen in Tulln
Ein weiterer Bereich, in dem Tulln progressive Ansätze verfolgt, ist die Mobilität. Die Stadt hat das Anrufsammeltaxi „Lisa“ etabliert, das nahtlos in den Verkehrsverbund integriert ist. Dieses flexible System verfügt über 600 Haltepunkte und wird durch 13 Fahrradverleih-Standorte von „nextbike“ ergänzt. Solche Maßnahmen sind entscheidend, um den privaten PKW-Verkehr zu reduzieren und umweltfreundlichere Alternativen zu fördern.
Im Energiebereich hat die Stadt die „Energie Tulln GmbH“ gegründet, eine städtische Gesellschaft, die auf Nachhaltigkeit setzt. Sie betreibt 47 Photovoltaikanlagen und engagiert sich im Stromhandel. Zudem werden Energiegemeinschaften unterstützt und es laufen Pilotprojekte zur Wärmerückgewinnung aus Trink- und Abwasserleitungen, um mehr als 90 Wohnungen mit Heizung zu versorgen.
Ein weiteres Ziel der Stadt ist es, im Rahmen der Klimastrategie die Regenwasserversickerung auf eigenem Grund sowie Baumpflanzungen auf Parkplätzen zur Pflicht zu machen. „Wir haben viel gesehen und erfahren und werden versuchen, einiges davon auch in Vöcklabruck umzusetzen“, betont Pickhardt-Kröpfel abschließend und lässt damit Durchblick, dass die Reise nach Tulln nicht nur eine Informationsquelle war, sondern auch als Inspiration für die eigene Stadt dient.
Die intensiven Vorbilder und Umsetzungen in Tulln zeigen, wie durchdachte städtische Planung und Bürgerbeteiligung zu einer effektiven Umsetzung von Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen führen können. Die Erkenntnisse aus dieser Reise könnten für die Stadt Vöcklabruck von Bedeutung sein, um ähnliche Fortschritte in der eigenen Gemeinde zu erzielen.
Für detaillierte Informationen über die verschiedenen Initiativen und deren positive Auswirkungen auf das Stadtleben, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.tips.at.
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