Freundschaft über Grenzen: Grafenwörth und Grafenwöhr feiern 30 Jahre Partnerschaft

Die Idee, dass Gemeinden starke Partnerschaften eingehen, um kulturellen Austausch zu fördern und Freundschaften über Grenzen hinweg zu schließen, hat eine lange Tradition. Dieser Brauch sorgt nicht nur für gegenseitiges Verständnis, sondern auch für wertvolle Begegnungen. Besonders im Bezirk Tulln hat sich dieser Gedanke bewährt und zahlreiche Verbindungen hervorgebracht, die zum gegenseitigen Lernen und Wachsen beitragen.

Ein bemerkenswertes Beispiel ist die Partnerschaft zwischen Grafenwörth in Österreich und Grafenwöhr in Deutschland, die ihren Anfang im Jahr 1990 nahm. Die Verbindung wurde durch das Interesse einer Bewohnerin von Grafenwörth an ihrem Ururgroßvater hergestellt, der in der deutschen Stadt geboren wurde. Der offizielle Austausch begann mit ersten Einladungen im Jahr 1993, und bereits 1995 wurde die Partnerschaftsurkunde unterzeichnet. Diese Kooperation führte zu lebhaften Besuchsreisen und einem durchgängigen Austausch von Kultur und Wissen.

Regelmäßige Begegnungen und Unterstützung

Das Jugendblasorchester Donauland trat in Grafenwöhr auf und bereicherte damit das kulturelle Leben der Partnergemeinde. In umgekehrter Richtung besuchten Musik- und Sportvereine sowie die Feuerwehr aus Grafenwörth die deutsche Stadt. Eine besondere Begebenheit in der Partnerschaft war die Unterstützung, die Grafenwöhr während der Hochwasserkatastrophe im Jahr 2002 leistete, als Hilfsmannschaften nach Österreich geschickt wurden, um den von den Fluten Betroffenen zu helfen.

St. Andrä-Wördern verdeutlicht ebenfalls, wie wertvoll solche Partnerschaften sind. Die Verbindung zur deutschen Gemeinde Greifenstein, die alle zwei Jahre durch gegenseitige Besuche gepflegt wird, bringt nicht nur die Gemeindevertreter zusammen, sondern auch zahlreiche Mitarbeiter aus verschiedenen Bereichen der jeweils anderen Gemeinde. Hierbei geht es nicht nur um offizielle Programme, sondern auch um das persönliche Kennenlernen und den Austausch von Anregungen und Ideen.

„Der jeweilige Gastgeber zeigt ihre Gemeinde her, man präsentiert die Einrichtungen und die Infrastruktur seiner Gemeinde und kommt ins Gespräch mit den Gemeindevertretern“, beschreibt Alfred Stachelberger, der geschäftsführende Gemeinderat von St. Andrä-Wördern. Besonders wichtig ist, dass die beiden Gemeinden eine ähnliche Größe haben, was bedeutet, dass sie vor ähnlichen Herausforderungen stehen und voneinander lernen können – sei es in sozialen Belangen wie Schulen und Kindergärten oder in der allgemeinen Infrastruktur.

Darüber hinaus führen diese Treffen zu langfristigen Freundschaften: „Unabhängig von den offiziellen Treffen besuchen sich Teilnehmer teilweise auch privat bei Gastfamilien als Urlaub“, fügt Stachelberger hinzu. In den drei Jahrzehnten, in denen diese Partnerschaften bestehen, sind viele zwischenmenschliche Verbindungen gewachsen, die über den offiziellen Rahmen hinausgehen.

Diese Partnerschaften sind nicht nur eine Möglichkeit, über kulturelle Unterschiede hinweg Verständnis zu schaffen, sondern sie spielen auch eine bedeutende Rolle im persönlichen Austausch und in der Stärkung von Gemeinschaften über Ländergrenzen hinweg. Die Bedeutung solcher internationalen Beziehungen unterstreicht die Kraft des Dialogs und die Möglichkeit, aus den Erfahrungen anderer Gemeinden zu lernen und gemeinsame Lösungen zu finden. Für weitere Informationen über die Partnerschaften im Bezirk Tulln, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.meinbezirk.at.

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