Christian Grübl aus Tulln hat sich einen Namen gemacht – und das nicht nur in seiner Heimat. Er ist der erste europäische Yamabushi, eine Bezeichnung für Mönche, die dem Weg des Shugendo angehören. Dieser spirituelle Pfad vereint Elemente des Buddhismus und Shintoismus und ist auf körperliche sowie geistige Entwicklung ausgerichtet. Grübls Reise begann vor 35 Jahren, als er sein erstes Training in japanischen Kampfkünsten startete. Später reiste er mehrfach nach Japan, um bei verschiedenen Lehrern Ninjutsu und andere Kampfkunstformen zu erlernen.
Die Entdeckung der Yamabushi-Mönche faszinierte ihn besonders. "Sie sind bekannt für ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten, wie das Barfußlaufen durch Feuer und das Meditieren unter Wasserfällen," erklärte Grübl. Trotz der geheimen Natur des Shugendo gelang es ihm, einen Lehrer zu finden, der ihn unterrichtete. Mit viel Engagement reiste er weiterhin nach Japan, um die Lehren des Shugendo zu vertiefen. Seine Hartnäckigkeit zahlte sich aus, denn nun trägt er stolz den Titel des Yamabushi.
Der Aufstieg zum Mount Fuji
In diesem Jahr hat Grübl den bekannten Mount Fuji erklommen, ein Erlebnis, das ihn zusätzlich prägte. "Mit einer Gruppe von etwa 20 Personen haben wir den Berg mit seinen 3776 Höhenmetern bestiegen, dabei legten wir täglich rund 40 Kilometer zu Fuß zurück," berichtete er über die anstrengende Wanderung. Während ihrer Reise waren sie mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert, darunter Meditation unter Wasserfällen und ungesichertes Klettern. "Diese Prüfungen helfen, den Geist zu klären und materielle Anhaftungen loszulassen," fügte er hinzu.
Trotz der Strapazen hinterfragt Grübl oft, warum er sich solchen Herausforderungen stellt. "Es hilft mir, meinen Gedankenmüll loszuwerden und eine neue Perspektive zu gewinnen, wenn ich wieder in den Alltag zurückkehre," erklärte er weiter. Sein nächstes Ziel ist der Mount Ishizuchi, eine Wanderung von insgesamt 200 Kilometern. "Ich bin stolz, Yamabushi des Shogoin-Tempels in Kyoto zu sein, der einzigen Schule unter kaiserlicher Obhut," sprach er von seinem Stolz und seinen Ambitionen.
Für alle, die mehr über seine Erfahrungen erfahren möchten, hat Grübl ein Buch erschienen: "Im Sog Japans - Vom Kämpfen, Scheitern und Gewinnen". Wer mehr darüber lesen möchte, findet weitere interessante Informationen hier.
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