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In einem eindringlichen Appell fordert die Klubobfrau der Grünen, Helga Krismer, mehr Transparenz im Umgang mit Pestiziden in Niederösterreich. Sie kritisiert am Freitag in einer Pressemitteilung, dass die Landesregierung bislang versäumt hat, umfassende Daten über den Einsatz von Pestiziden zu sammeln. „Es könne nicht sein, dass wir nicht wissen, wo und in welchem Ausmaß Pestizide eingesetzt werden. Das ist ein massives Versäumnis“, so Krismer. Um dem entgegenzuwirken, schlagen die Grünen eine digitale Datenbank vor, was nicht nur dem Rechnungshof, sondern auch den strengen EU-Vorgaben ab 2026 entspricht.
Das Problem wird durch die äußerst geringen Kontrollen der Betriebe verschärft – lediglich 0,6 Prozent der Landwirtschaftsbetriebe werden überhaupt überprüft. Vor diesem Hintergrund haben die Grünen eine Anfrage an den niederösterreichischen Landtag gestellt, in der sie insbesondere nach einem entsprechenden Plan für eine Pestizid-Anwendungsdatenbank fragen. "Warum gibt es noch keinen Plan für eine Datenbank?", kritisieren sie. In Antwort darauf weist die ÖVP jegliche Verantwortung von sich: Der niederösterreichische EU-Abgeordnete Alexander Bernhuber behauptet, eine Datenbank würde „mehr Bürokratie, mehr Misstrauen und keine zusätzliche Umweltqualität“ schaffen.
EU-Datenbank zu Pestiziden
Das Thema Pestizide und ihre Kontrollmechanismen wird somit zu einer zentralen Debatte in der niederösterreichischen Politik, während die ÖVP an ihren Positionen festhält und sich auf Forschung und moderne Technologien konzentriert. Die anhaltenden Fragen und Forderungen der Grünen unterstreichen jedoch die Dringlichkeit einer grundlegenden Reform im Umgang mit Pestiziden.
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