ChronikNiederösterreich

Stammgäste: Die Geschichte des jüdischen Lebens am Semmering

Im Wiener Palais Niederösterreich fand gestern die Buchpräsentation von „Stammgäste: Jüdinnen und Juden am Semmering“ statt. Das Buch von Danielle Spera beleuchtet erstmals das jüdische Leben am Semmering im Detail. Die Veranstaltung lockte zahlreiche Fest- und Ehrengäste aus den Bereichen Kunst, Kultur, Wirtschaft und Politik an. Das Projekt wurde von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner initiiert, die betonte, dass das Buch der Beginn einer langen Reise sei, um den Semmering mit Blick in die Vergangenheit wieder zum Leben zu erwecken.

Landeshauptfrau Mikl-Leitner betonte in ihrer Rede, dass es wichtig sei, die Erinnerungskultur hochzuhalten und sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen. Gerade in Niederösterreich sei die Geschichte eng mit dem jüdischen Leben verbunden. Mikl-Leitner führte aus, dass es in Niederösterreich 15 israelitische Kultusgemeinden gegeben habe – mehr als in jedem anderen Bundesland. Sie betonte die Verantwortung, aus der Geschichte zu lernen und daraus Ableitungen für die Gegenwart zu machen.

Die Landeshauptfrau nannte verschiedene Projekte, die im Zusammenhang mit der Erinnerungskultur stehen. Dazu zählen die Revitalisierung und Wiedereröffnung der Ehemaligen Synagoge St. Pölten, die nun als Dialogzentrum dient und die Synagoge Baden. Auch die KZ-Gedenkstätten, vor allem Melk, spielen eine wichtige Rolle. Mikl-Leitner lobte zudem das zeitgenössische Festival „Tangente“ in St. Pölten, das sich mit Erinnerungskultur, Demokratie und Umwelt auseinandersetzt.

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Abschließend sprach die Landeshauptfrau über die Weiterentwicklung und kulturelle Positionierung des Semmering. Sie betonte, dass der Semmering Teil einer großen Kulturregion sei, die in Wiener Neustadt beginne und sich über die Rax und die gesamte Semmeringregion erstrecke. Das Ziel sei ein kulturelles Ganzjahresprogramm, wobei der Fokus derzeit auf den Sommer gerichtet sei. Mikl-Leitner hob verschiedene kulturelle Veranstaltungen und Projekte hervor, wie die Festspiele Reichenau, den Kultur.Sommer.Semmering und die künstlerischen Programme im Südbahnhotel. Sie betonte, dass der Semmering laut Tourismus-Experten neben der Wachau zu den schönsten Regionen weit über die Landesgrenzen hinaus gehöre.

Danielle Spera, die Herausgeberin des Buches, würdigte in ihrer Rede alle Autorinnen, Autoren sowie Gesprächspartnerinnen und -partner. Sie erklärte, dass das Buch das jüdische Leben am Semmering von mittelalterlichen Einflüssen bis zur Zeit des Nationalsozialismus und darüber hinaus behandele. Besonderen Wert legte sie auf die Interviews mit Menschen, die den Semmering in den Nachkriegsjahren wiederbelebt haben. Sie hob hervor, dass der Semmering für jüdische Familien eine Ruhezone und eine Oase bedeutet habe. Spera freute sich ebenfalls auf die Wiederbelebung des Semmerings und betonte, dass die jüdische Beitrag zur Entwicklung der Region nicht außer Acht gelassen werden dürfe.

Die Buchpräsentation wurde musikalisch von Sängerin Ethel Merhaut und Korrepetitor und Komponist Belush Korenyi begleitet. Das Buch „Stammgäste: Jüdinnen und Juden am Semmering“ ist im Amalthea Verlag erschienen.

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Quelle: www.ots.at

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