In St. Pölten wurde kürzlich eine neue Grabstätte für sogenannte Sternenkinder eröffnet, die insbesondere für verstorbene Kinder gedacht ist, die vor, während oder kurz nach der Geburt gestorben sind. Diese besondere Einrichtung gibt den betroffenen Familien einen Raum, um ihre Trauer zu verarbeiten und ihrer kleinen Engel zu gedenken. Vorher existierte am Hauptfriedhof St. Pölten zwar bereits die Tradition, Sternenkinder zu bestatten, jedoch gab es keine Möglichkeit für Eltern, diesen tragischen Moment direkt mit ihren Kindern zu teilen.
Die Neugestaltung der Grabstätte wurde durch die Unterstützung des Klinischen Instituts für Pathologie sowie der Diözese und Bestattung in St. Pölten ermöglicht. Bürgermeister Matthias Stadler betonte bei der Einweihung den Stellenwert dieses Ortes: “Die neue Sternenkinder-Grabstätte soll für betroffene Familien ein Ort der Ruhe und des Trostes sein, ein Platz, an dem Schmerz und Erinnerung Raum finden.” Er äußerte den Wunsch, dass dieser Ort den Familien in schweren Zeiten als Einklang mit der Gemeinschaft dienen möge.
Die Entwicklung von Unterstützungsangeboten
In den letzten Jahren hat sich auch in Niederösterreich viel getan im Hinblick auf die Unterstützung von Familien, die einen Verlust erlitten haben. Bundesrätin Sandra Böhmwalder berichtete, dass verschiedene Formen von Grabstätten in Zusammenarbeit mit Landeskliniken, Pfarren und städtischen Bestattungen gefördert werden. Ein Teil dieser Maßnahmen ist die neugegründete interprofessionelle Arbeitsgruppe „Team Sternenkind“, die von Sabine Köllner und Kerstin Böhm ins Leben gerufen wurde.
Diese Gruppe trifft sich regelmäßig und arbeitet an Informationsunterlagen sowie Vernetzungstreffen, um den interdisziplinären Austausch zu fördern. Zudem wurde auch eine Fortbildung zu speziellen Themen entwickelt, um denjenigen, die mit Sternenkindern arbeiten, das nötige Wissen und die Sensibilität zu vermitteln. “Die Sternenkinder bleiben in der Grabstätte am Friedhof West in St. Pölten, wo man sich von ihnen verabschieden und ihrer gedenken kann”, erklärt Kerstin Böhm.
Die erste Bestattung in diesem besonderen Bereich wird im November stattfinden, und zwar im Beisein der betroffenen Eltern. Diese Zeremonie wird von Martin Hochedlinger, dem Leiter der Krankenhausseelsorge, und Kerstin Böhm geleitet. Die Bestattung bietet den Familien nicht nur die Gelegenheit, sich in einem geschützten Rahmen von ihren Kindern zu verabschieden, sondern auch einen Raum, in dem sie ihre Trauer und den Verlust gemeinsam verarbeiten können.
Die Schaffung dieses Ortes zeichnet sich durch eine gesteigerte Sensibilität für das Thema Verlust von Kindern aus und zeigt, wie wichtig es ist, betroffenen Familien zur Seite zu stehen, nicht nur in der Zeit der Geburt, sondern auch in den kostbaren Momenten des Abschieds. Mehr dazu erfahren Sie in einem Artikel von www.st-poelten.at.
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