Die Situation rund um ein Festival in St. Pölten sorgt für Unmut bei Anwohnern, insbesondere bei Udo Altphart aus Stattersdorf. Während das Fest im Grunde genommen eine feierliche Veranstaltung ist, die das Image der Stadt verbessern könnte, sind die übermäßigen Aktivitäten von Festivalgästen, wie etwa Wildcampen, ein ernstes Problem, das die Menschen vor Ort beschäftigt. Altphart äußert seine Sorge über das aktuelle Bild, das von den Festivalbesuchern vermittelt wird: „Komm einmal im Jahr nach St. Pölten. Hier kannst du bei launiger Musik machen, was du willst. Keiner wird dich aufhalten.“
Wildcamping im Brunnenschutzgebiet
Ein zentrales Anliegen des Stattersdorfers ist der Anstieg von Wildcampern, die ihre Zelte im Bereich des Bootshauses aufgeschlagen haben, nahe dem Traisenufer, das an ein Brunnenschutzgebiet grenzt. Da es keinen ausgewiesenen Campingplatz in diesem Bereich gibt, fehlen auch sanitäre Einrichtungen. Altphart hat daraufhin die zuständigen Behörden informiert, um auf die illegale Nutzung des Gebiets aufmerksam zu machen. Die Antwort des Landes ließ nicht lange auf sich warten: Das Campieren ohne Einwilligung der Grundeigentümerin ist nicht gestattet. Der Veranstalter wurde ebenfalls informiert, damit er die Camper bittet, das Areal zu verlassen.
Probleme mit Parkplatzsituation
Ein weiteres Problem sind die Parkplätze während des Festivals, die häufig nicht den offiziellen Vorgaben entsprechen. In Stattersdorf wird eine Wiese zwischen Altem Schulweg und Putzgasse von Festivalgästen als Parkplatz genutzt, obwohl es sich hierbei um keinen offiziellen Parkplatz handelt. Altphart hat die Polizei über diese Situation informiert, jedoch erklärt die Exekutive, dass es in der Verantwortung des Grundstückseigentümers liegt, Maßnahmen zu ergreifen. Bis dieser aktiv wird, sieht die Polizei keine Möglichkeit einzugreifen.
Umweltschutz und Müllproblematik
Die Situation verschärft sich durch die Missachtung von Abfallvorschriften. Viele Festivalbesucher scheinen sich nicht um die Müllentsorgung zu kümmern, was zu einer Schmutzbelastung im Traisenfluss führt. „Es tut weh im Herz, wenn man die Tiere in dieser Brühe schwimmen sieht“, äußerte ein besorgter St. Pöltner angesichts der zahlreichen Dosen und des Unrats, die regelmäßig im Fluss zu finden sind. Auch wenn Maßnahmen wie die jährliche Müllentfernung ergriffen werden, bleibt die Frage der Nachhaltigkeit im Umgang mit der Umwelt bei solchen Veranstaltungen offen.
Impuls für künftige Veranstaltungen
Die Herausforderungen, die sowohl Anwohner als auch Organisatoren bei Festivals erleben, sind nicht neu und spiegeln einen breiteren Trend in vielen urbanen Gebieten wider. Festivals können eine positive Wirkung auf das lokale Gemeinschaftsgefühl und die Wirtschaft haben, doch gleichzeitig werfen sie Fragen zum verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen und der Umwelt auf. Udo Altphart hofft, dass durch mehr Aufklärung und stärkere Aufsicht solche Probleme in Zukunft gemindert werden können, um eine Win-win-Situation für Besucher und Anwohner zu schaffen.
Ein Appell an die Verantwortung der Festivalbesucher
Ein respektvoller Umgang mit der Natur und den Anwohnern sollte für jeden Festivalbesucher selbstverständlich sein. Dies gilt besonders in Bereichen, die für deren Schutz und Erhaltung notwendig sind. Die Verantwortung liegt nicht nur bei den Veranstaltern oder der Polizei, sondern auch bei jedem Einzelnen, der an solch einem Event teilnimmt. Durch gemeinsames Verhalten kann der Spaß an solchen Festivals erhalten bleiben, ohne der Natur und dem Wohnumfeld zu schaden. Nur durch eine bewusste Entscheidung kann die Community dafür sorgen, dass diese Traditionen auch in Zukunft fortgeführt werden können, ohne dass die Lebensqualität der Anwohner darunter leidet.