Die zunehmenden Probleme mit E-Scootern und Fahrrädern in der Innenstadt von St. Pölten sind nicht zu übersehen. Erst kürzlich verletzte ein 41-jähriger Fahrer eines E-Scooters, der unter Drogeneinfluss stand, ein neunjähriges Mädchen schwer. Diese Vorfälle sind nur die Spitze des Eisbergs, wie Stadtpolizeikommandant Franz Bäuchler berichtet. „Massive Probleme“ beschreibt er die Situation, die nicht nur in der Innenstadt, sondern auch auf Radwegen und Gehsteigen herrschen.
Das Verkehrschaos zeigt sich besonders schmerzhaft, wenn Radfahrer und Scooterfahrer auf Gehsteigen fahren, was absolut verboten ist. Bäuchler stellt klar, dass auf der stark befahrenen Mariazeller Straße ein Radweg fast unmöglich ist, aber es gibt ausreichend Straßen für den Radverkehr. Immer wieder appelliert er an die Verkehrsteilnehmer, sich an die Regeln zu halten. Aufgrund des mangelnden Erfolges der bisherigen Belehrungen wird nun ein strengerer Kurs eingeschlagen: „Wir werden rigoros strafen“, kündigt der Stadtpolizeikommandant an.
Gesprächsgipfel für Lösungsansätze
In der Stadtverwaltung wird das Thema ebenfalls ernst genommen. Ronald Kettinger vom Verkehrsamt berichtet von einem geplanten Gesprächsgipfel mit Vertretern der Polizei, um Lösungen für die ansteigende Zahl von Zwischenfällen mit E-Scootern zu finden. „Es gilt, viele Fragen zu klären, da Maßnahmen wie ein Verbot von Scootern in Fußgängerzonen auch die Radfahrer betreffen könnten“, so Kettinger.
Ein wichtiger Schritt in diese Richtung ist die von der Stadt umgesetzte Resolution im Gemeinderat. Diese fordert eine Überarbeitung der aktuellen Straßenverkehrsordnung, die seit 1960 besteht. Ziel ist es, die Gleichstellung von elektrischen Kleinfahrzeugen mit Fahrrädern aufzuheben, um nach Bedarf Fahrverbote in Fußgängerzonen realisieren zu können. Das würde eine deutliche Verbesserung der Verkehrssicherheit in der Innenstadt zur Folge haben, und läutet möglicherweise eine neue Ära des verantwortungsvolleren Fahrens in St. Pölten ein. Mehr Informationen zu den Hintergründen dieser Diskussion finden sich auf www.noen.at.
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