In einem alarmierenden Skandal enthüllt Greenpeace schwerwiegende Missstände auf der Deponie "Am Ziegelofen" in St. Pölten. Die Umweltschutzorganisation präsentiert erschreckende Bilder, die zeigen, wie unbehandelter Rest- und Sperrmüll, auch Problemstoffe wie Batterien und alte Medikamente, mutmaßlich illegal vergraben wurden. Greenpeace-Sprecher Stefan Stadler kritisierte das sorglose Vorgehen: „Im Restmüll kann alles landen, auch Problem- und Schadstoffe aus Batterien, Akkus, Farben, Altmedikamenten und Fotochemikalien. Damit es keine schwerwiegenden Folgen für die Umwelt hat, müssen diese Abfälle vor der Deponierung durch Verbrennen oder Abtrennen unschädlich gemacht werden.” Diese illegalen Praktiken stellen nicht nur eine Gefahr für die Umwelt dar, sie verletzen auch die seit 2008 geltende Deponieverordnung in Österreich, die das Ablagern unbehandelter Abfälle strikt untersagt. Laut Stadler ist es grob fahrlässig, dass solche Problemstoffe offenbar einfach verscharrt wurden, als meinbezirk.at berichtete.
Umfassende Kontrollen gefordert
Die Deponie, die 2019 von der Stadt St. Pölten an die Zöchling Abfallverwertungs GmbH verkauft wurde, steht bereits seit längerer Zeit in der Kritik. Anwohner klagten wiederholt über Geruchsbelästigungen und die Ablagerung von ausländischem Müll. Greenpeace fordert nun die sofortige Schließung der Deponie und eine Überprüfung der Ablagerungen. Es wurden bereits tausende Tonnen Müll gesammelt und auf einer Fläche von über 15.000 Quadratmetern vergraben, berichtete oekonews.at. Die Behörden haben nun unangekündigte Kontrollen eingeleitet, um die Vorwürfe zu prüfen. Leopold Schalhas, Leiter der zuständigen Abteilung, bestätigte, dass die Deponie vorerst geschlossen wurde, um die laufenden Ermittlungen zu unterstützen.