St. Pölten

St. Pölten mobil: Radparade und Zukunftsvisionen am Tag der aktiven Mobilität

BMX-Weltmeister Senad Grosic begeistert beim Tag der aktiven Mobilität in St. Pölten – doch wie mobil ist die Stadt wirklich und wo führt der Weg hin?

Der Tag der aktiven Mobilität am 21. September auf dem Rathausplatz hat einmal mehr für Aufsehen gesorgt. BMX-Weltmeister Senad Grosic präsentierte beeindruckende Tricks und Demonstrationen, die Teilnehmer zu aufregenden Fahrten motivierten. Doch während die Vorführungen die Menschen begeisterten, stellt sich die Frage, wie mobil die Stadt St. Pölten wirklich ist und welche Richtung sie in den kommenden Jahren einschlagen wird.

Die letzte Erhebung aus dem Jahr 2018 zeigt, dass beeindruckende 55 Prozent aller Wege mit dem Auto zurückgelegt werden. Dies steht im Gegensatz zu 17 Prozent der Fußgänger und je 14 Prozent der Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln oder Fahrrädern. Manuel Hammel von der städtischen Verkehrsplanung äußerte die Hoffnung, dass die kommenden Zahlen zum Mobilitätstag einen Anstieg im sogenannten Umweltverbund zeigen werden. Die Vision bis 2034 sieht vor, dass lediglich 42 Prozent der Wege mit dem Auto erfolgen sollen.

Die Auslastung der Straßen

Die Stadt verfügt über ein umfangreiches Netz von rund 385 Kilometern asphaltierter Gemeindestraßen sowie 150 Kilometern Landes- und Bundesstraßen. Täglich pendeln etwa 40.000 Menschen nach St. Pölten und 10.000 verlassen die Stadt, was an manchen Straßen zu einem deutlichen Verkehrsaufkommen führt. Die am stärksten frequentierte Straße, die B20, verzeichnet durchschnittlich 28.000 Fahrzeuge täglich, gefolgt von der L100 mit 18.000 Fahrzeugen pro Tag.

Kurze Werbeeinblendung

Ein Blick auf die Fahrzeugtypen zeigt, dass die B1 eine hohe Dichte an Lkw aufweist: 4,2 Prozent des Verkehrs besteht aus Schwertransporten. In der Stadt sind derzeit 33.898 Pkw angemeldet, davon 1.446 Elektro- und 2.097 Hybridfahrzeuge. Die Infrastruktur für E-Fahrzeuge wird durch etwa 300 öffentliche Ladestationen und 3.182 Garagenplätze unterstützt.

Die Öffentlichen Verkehrsmittel

Für Pendler, die mit dem Zug nach St. Pölten reisen, stehen werktags 524 Züge am Hauptbahnhof zur Verfügung. Stadtbusse und Regionalbusse bedienen die Nachbargemeinden, während der Stadtbus Lup mit über fünf Millionen Fahrgästen im Jahr 2023 einen Rekord aufstellt. Für Randstunden und nächtliche Fahrten gibt es Anrufsammeltaxis, die rund 15.000 Fahrgäste in der ersten Jahreshälfte 2023 transportiert haben.

Die Radfahr-Statistik zeigt, dass bis Ende Juli über 600.000 Fahrten im Stadtgebiet registriert wurden, was den auch gestiegenen Bedarf an Fahrrädern untermauert. Der Verleihservice Nextbike stellt aktuell 343 Leihräder zur Verfügung. Dies stellt einen Anstieg von 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr dar, um der hohen Nachfrage gerecht zu werden.

Kurze Werbeeinblendung https://hempy-futter.com/

Eine Herausforderung bei der Verkehrsplanung ist die Integration von E-Bussen, die ein zukunftsweisendes Konzept darstellen. Die Vorzüge einer erweiterten E-Bus-Flotte sind klar, doch es gibt zahlreiche Hürden zu überwinden. Die höheren Kosten, die benötigte Ladeinfrastruktur sowie die Limitierungen der Batteriekapazität müssen angegangen werden, um den Betrieb wirtschaftlich und nachhaltig zu gestalten.

Die städtische Verkehrsplanung verfolgt das Ziel, den individuellen Autoverkehr zu verringern und gleichzeitig attraktive Alternativen zu schaffen. Ein zentraler Punkt sind Projekte, die Platz für mehr Grünflächen sowie für Fuß- und Radverkehr bieten sollen. Der Fokus wird auf eine durchgängige und zeitgemäße Infrastruktur gelegt, die dazu beitragen kann, den autozentrierten Alltag der Stadt zu verändern.

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"