Die Hochwasserkatastrophe hat der Gemeinde Pottenbrunn in St. Pölten schwer zugesetzt. Der Saubach trat wegen anhaltenden Regens über die Ufer und setzte große Teile des Stadtteils unter Wasser. Zusätzlich führte ein Dammbruch an der Traisen zu erheblichen Schäden. Dies hatte zur Folge, dass die Abwasserentsorgung in Pottenbrunn ausfiel. Durch das eindringende Fremdwasser konnte das Vakuumsystem, das für die Abwasserbitte notwendig ist, nicht mehr funktionieren. Die Anwohner waren daraufhin gezwungen, ihre Toiletten und Waschbecken nicht zu benutzen, was zu einer kritischen Lage führte.
Um diese Notlage zu bewältigen, kamen im Krisenstab umgehend Maßnahmen in die Wege geleitet. Bereits in der Nacht vom 15. auf den 16. September wurden fünf mobile Toilettenanlagen von der MA48 aus Wien angliefert und im Stadtzentrum in Pottenbrunn aufgestellt. Auch die Duschmöglichkeiten bei den Einrichtungen Citysplash und Aquacity wurden für die betroffenen Bewohner geöffnet. Zudem bot ein Veranstaltungsservice Dusch- und WC-Container an, die neben der Mittelschule installiert wurden. Auch an die Tagesstätte St. Pölten wurde gedacht, dort war unbürokratisch Wäschewaschen möglich. Die Stadtverwaltung gab fortlaufend Informationen über die neuen Sanitärlösungen bekannt.
Dankbarkeit und Unterstützung
Der Bürgermeister von St. Pölten, Matthias Stadler, zeigte sich bei einer Pressekonferenz dankbar für die schnelle Koordination der Hilfeleistungen: „Ich möchte mich bei allen Beteiligten bedanken – auch bei den Pottenbrunner:innen, die sich gegenseitig unterstützt haben.“ Die Nachbarschaftshilfe war in dieser Notlage von unschätzbarem Wert und half vielen Betroffenen.
Die Arbeiten an den Kanälen wurden umgehend aufgenommen. Seit Ausbruch des Abwassernotstands waren alle verfügbaren Kanalarbeiter:innen unermüdlich im Einsatz, sogar an den Wochenenden. Zunächst mussten die durch das Hochwasser beschädigten Vakuumpumpen sowie die 880 Schachtbauwerke entlang der Hauptstränge überprüft und repariert werden. Diese Maßnahmen waren entscheidend, um die Abwasserentsorgung wiederherzustellen. Trotz komplizierter Rückschläge, wie dem Bruch einer Hochdruckleitung und Engpässen bei der Lieferung von Ersatzteilen, wurden die wichtigsten Einrichtungen zuerst wiederhergestellt und anschließend die einzelnen Hausanschlüsse.
Die Herausforderung der Abwasserentsorgung in Pottenbrunn
Ein zentrales Merkmal von Pottenbrunn ist der hohe Grundwasserspiegel, der eine herkömmliche Abwasserentsorgung im freien Gefälle unmöglich macht. Daher werden hier Vakuumstationen genutzt, um das Abwasser zu befördern. Diese Stationen befinden sich strategisch in Ost- und West-Pottenbrunn und sind die einzige Möglichkeit, die Abwässer effizient zu entsorgen. Nach 18 Tagen schwerer Arbeit war es nun endlich soweit: Alle Hausanschlüsse konnten wiederhergestellt und der Abwassernotstand in Pottenbrunn offiziell beendet werden.
„Mein Dank gilt den Mitarbeiter:innen der Abwasserentsorgung“, sagte Bürgermeister Stadler. „Sie haben unermüdlich daran gearbeitet, die Anlagen zu reparieren und die Anwohner wieder ans Kanalnetz anzuschließen.“ Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in der Region weiterentwickelt, doch die schnelle Reaktion der Stadt gab den Bewohnern Hoffnung und eine Rückkehr zur Normalität. Für weitere Informationen zu den Entwicklungen in Pottenbrunn, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.st-poelten.at.
Details zur Meldung