Breslau/Prag/Wien/Bratislava/Dresden. Eine dramatische Hochwasserkatastrophe zieht sich derzeit durch mehrere europäische Länder, und die Lage bleibt angespannt. Von Polen bis Österreich wurden mittlerweile mindestens 19 Menschenleben durch die reißenden Fluten gefordert. Allein in Österreich stieg die Zahl der Todesopfer am Dienstag auf fünf, während viele weitere Personen vermisst werden. In den betroffenen Gebieten sind fürchterliche Zustände zu beobachten: Berichte über überflutete Straßen und in Wasser stehende Häuser sind an der Tagesordnung. Derweil hoffen die Menschen auf eine Beruhigung der Wetterlage, da für Dienstag weniger Niederschlag vorhergesagt wird.
Besonders dramatisch ist die Situation in Niederösterreich, wo die Behörden bereits von einer „höchsten Dammbruchgefahr“ sprachen. Hier wurden über 1.800 Gebäude geräumt und mehr als 200 Straßen gesperrt. Die extremen Regenfälle, die in einigen Regionen bis zu 370 Liter pro Quadratmeter betrugen, haben tiefe Spuren hinterlassen. Behördensprecher berichteten von kritischen Zuständen im Tullnerfeld sowie im Pielachtal, wo Dämme brüchig sind und dringend stabilisiert werden müssen.
Österreich: Verheerende Schäden und Evakuierungen
Der Verlust von Menschenleben ist tragisch: Unter den Opfern befindet sich auch ein Feuerwehrmann, der beim Auspumpen eines Kellers ums Leben kam. In Wien gab es sogar im öffentlichen Verkehr Behinderungen. Am Wienfluss, der sich zum reißenden Strom verwandelt hat, besteht Hoffnung auf Entspannung der Lage, jedoch wird dies erst nach dem angekündigten Endes des Dauerregens möglich sein.
In der Slowakei ist die Sorge um die Donau groß. Die Hauptstadt Bratislava erlebte die höchste Flut seit langem, mit Pegelständen von 9,7 Metern. In diesem Zusammenhang wurden Hochwasserschutzmaßnahmen ergriffen, und viele Menschen mussten vor den steigenden Wassermassen in Sicherheit gebracht werden.
Über die Grenzen hinaus zeigt sich auch in Tschechien das Ausmaß der Katastrophe: Mittlerweile sind drei Todesfälle zu beklagen, während mindestens sieben Menschen als vermisst gelten. Um die betroffenen Gebiete zu unterstützen, hat die Regierung bereits den Einsatz der Armee beschlossen. Bis zu 2.000 Soldaten sollen mit effektiver Technik und Material helfen, während in einigen Regionen, wie in der Kleinstadt Nysa, dramatische Szenen zu beobachten sind: Patienten mussten aus einem überfluteten Krankenhaus evakuiert werden, um ihr Leben zu retten.
Polen: Gemeinde im Chaos
In Polen ist die Lage ebenso belastend. Insgesamt vier tote Personen wurden bestätigt, und in der Innenstadt der Kleinstadt Klodzko gleichen die Überreste von Geschäften einer Kriegszone. Überflutete Straßen sind die Norm, und die örtlichen Behörden haben begonnen, Menschen aus Risikobereichen zu evakuieren.
Die Tragödie zieht sich quer durch Europa und endet nicht an den Grenzen: In Rumänien meldeten die Behörden mindestens sieben Tote, die durch die gewaltigen Wassermengen zu beklagen sind. Hier kämpfte man in vielen ländlichen Gebieten, wo die Bauernhäuser von den Fluten stark betroffen sind, um das Überleben. Hunderte Feuerwehrleute sind im Einsatz, um die Auswirkungen und Verwüstungen einzudämmen.
In Deutschland, und besonders in Sachsen, bleibt die Lage ebenfalls angespannt. Die Elbe erreicht mittlerweile alarmierende Pegelstände, während die Prognosen auf eine weitere Wetterberuhigung hinweisen. Doch die damit verbundenen Bedenken sind noch lange nicht behoben: In Brandenburg sind bereits einige Flüsse über die Ufer getreten, mit Warnstufen, die vor größerem Unheil warnen.
Während die erneuten Regenfälle der letzten Tage zu einer weitreichenden Krise geführt haben, bleibt die Hoffnung auf Besserung die einzige Lichtquelle inmitten dieser Tragödien, die viele europäische Länder heimgesucht hat. Die kommenden Tage werden entscheidend sein, um zu beurteilen, ob und wie schnell die Länder aus diesem schrecklichen Hochwasser herausfinden können.