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In St. Pölten steht die städtische Abfallbehandlung vor einer entscheidenden Wende. Mehr als fünf Jahre nach dem Verkauf einer Deponie wird der Gesellschaftsvertrag, der seit 2002 unverändert bleibt, umfassend überarbeitet. Dies gab der Magistrat bekannt, um der aktualisierten Rechtslage Rechnung zu tragen. Die Notwendigkeit dieser Maßnahmen ist offensichtlich, denn die rechtlichen und operativen Rahmenbedingungen haben sich dramatisch verändert, wie von noen.at berichtet.
In Deutschland gibt es ein immer größer werdendes Problem mit der Entsorgung von Bauabfällen, da die Anzahl der Mülldeponien in den letzten zwei Jahrzehnten halbiert wurde. Aktuell stehen rund 220 Millionen Tonnen Bau- und Abbruchabfälle jährlich an, jedoch droht ein Engpass bei den deponierbaren Flächen. Die Mülldeponie Kapiteltal bei Kaiserslautern, die eine der größten des Landes ist, nimmt täglich zwischen 300 und 600 Lkw-Ladungen ab und zeigt, wie dringend neue Deponien geschaffen werden müssen. Jan Deubig, der Leiter der Deponie, warnt vor den Folgekosten der langen Transportwege, die sowohl die Entsorgung verteuern als auch die Verkehrsinfrastruktur belasten. Diese Situation wird von der Bauwirtschaft als besonders kritisch eingeschätzt, vor allem in Regionen mit hoher Bautätigkeit wie Bayern und Hessen, wo der Druck auf bestehende Deponien enorm ist. Dies schilderte die Tagesschau.
Handlungsbedarf besteht
Die Abfallwirtschaft ist unter Druck: Jan Deubig hebt hervor, dass Kommunen dringend für die Schaffung neuer Nachfolgedeponien aktiv werden müssen. Die Planung dieser Deponien dauert oft bis zu 15 Jahre. Angesichts der Tatsache, dass mehr als die Hälfte der bestehenden Deponien in den nächsten zehn Jahren auslaufen wird, ist sofortiges Handeln erforderlich. Dies ist eine Verantwortung, die laut Deubig nicht in die Hände der Privatwirtschaft gelegt werden kann, da die Nachsorge und langfristige Verwaltung von Deponien komplex und kostenintensiv ist. Unter der Deponie Kapiteltal lagern sogar sechs Millionen Kubikmeter Altmüll, der weiterhin gefährliche Gase abgibt – eine Herausforderung, die künftige Generationen betreffen wird.
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