St. Pölten

Im Herzen der Synode: Hoffnung und Herausforderungen für die Kirche

Turbulente Gefühle in Rom: Während der Synode teilen Klara-Antonia Csiszar und andere Bischöfe ihre Hoffnung auf mutige Veränderungen in der Kirche – eine emotionale Achterbahnfahrt mit offenen Fragen!

Inmitten der herbstlichen Atmosphäre Roms haben sich Klara-Antonia Csiszar und ich im ruhigen Campo Santo Teutonico getroffen. Die Synode, die nun schon seit zwei Wochen tagt, hat eine Vielzahl von Erwartungen aufgeworfen. Csiszar, eine erfahrene Universitätsprofessorin und Vizerektorin, beschreibt ihre Erfahrungen als eine „innere Achterbahnfahrt“. Mit jeder neuen Diskussion stellt sich die Frage: Was wird aus der Zukunft der Kirche?

Die emotionale Achterbahnfahrt, von der Csiszar spricht, ist nachvollziehbar. An einem Tag fühlen sich die Teilnehmer inspiriert und motiviert, am nächsten hingegen kommen Zweifel auf. „Trotz aller Differenzen spüre ich ein starkes gemeinsames Fundament, auf dem wir aufbauen können. Das Engagement der vielen Menschen hier, die bereit sind, neue Wege zu gehen, gibt mir Hoffnung“, erklärt sie.

Ein neues Gefühl der Vertrautheit

Csiszar hebt hervor, dass die Atmosphäre in dieser Synode einzigartig ist. Viele der Teilnehmer kennen sich bereits gut, was ein Gefühl von Vertrautheit und Gemeinschaft schafft. „Wir kommen nicht als Fremde hierher. Gerade unter den Theologen gibt es viele vertraute Gesichter, und das prägt einen familiären Umgang“, sagt sie und fügt hinzu, dass diese Vertrautheit eine solide Grundlage für die Zusammenarbeit bildet. Natürlich spürt man nach zwei Wochen auch den Druck, da unterschiedliche Gruppen innerhalb der Synode verschiedene Erwartungen haben.

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Es gibt die Gruppe, die keine Veränderungen möchte, und die, die schnelle Reformen fordert. Aber, und das ist ein positiver Aspekt, entwickelt sich eine dritte Gruppe, die als „kluge Mitte“ fungiert. Diese Gruppe ist bereit, Kompromisse zu finden und den gemeinsamen Dialog zu suchen, was den Austausch zwischen den unterschiedlichen Perspektiven erleichtert.

Ein zentrales Thema der Synode ist die Rolle der Frau in der Kirche, ein Aspekt, der oft zu Konflikten führt. „Die Diskussion um das Frauenamt ist stets präsent, wird aber häufig missverstanden. Es geht nicht nur um Diakonissen, sondern darum, Frauen in Führungspositionen sichtbarer zu machen. Dies erfordert Zeit und Mut“, betont Csiszar.

Der Sensus Fidei und Selbstorganisation der Gemeinden

Ein weiterer Punkt, den Csiszar anspricht, ist der Sensus Fidei, das Glaubensbewusstsein der Gläubigen. „Der Sensus Fidei ist das Herzstück dieser Synode. Wir müssen auf die Stimmen der Gläubigen hören und ihre Perspektiven respektieren“, erklärt sie. Diese Rücksichtnahme ist besonders wichtig, da sich die Bedürfnisse der Kirche von Region zu Region stark unterscheiden können.

Bei der Frage nach der Selbstorganisation der Gemeinden sieht Csiszar positive Entwicklungen. In Städten wie Linz engagieren sich Laien aktiv und gestalten ihre Kirche. „Die Taufe eröffnet uns allen die Verantwortung, die Kirche mitzugestalten. Wir können nicht länger nur auf die Geweihten warten“, so Csiszar. Diese aufkommende Selbstverantwortung der Gläubigen wird als ein wichtiges Zeichen für die Zukunft der Kirche gewertet.

Csiszar berichtet auch, dass das Treffen in Linz entscheidende Impulse gegeben hat. „Es hat die Möglichkeit geschaffen, Beziehungen aufzubauen und Vertrauen zu entwickeln. Wenn wir uns als Menschen begegnen, wird die Diskussion offener und produktiver“, hebt sie hervor. Solche Begegnungen fördern die Zusammenarbeit und helfen, Brücken zu bauen, selbst wenn die Teilnehmer bei bestimmten Themen unterschiedlicher Meinung sind.

Die Synode zielt darauf ab, das synodale Prinzip auf allen Ebenen zu stärken. „Ich hoffe sehr, dass wir die synodalen Prozesse verstärken können. Es wäre ein Fehler, die Ergebnisse nur nach Rom zu bringen; sie sollten auch in den lokalen Kirchen verankert werden“, unterstreicht Csiszar abschließend.

Abschließend lässt sich sagen, dass die Synode eine wertvolle Plattform für den Austausch von Ideen und Perspektiven darstellt. Die herausfordernden Fragen, die sich aus ihr ergeben, gelten nicht nur für die Teilnehmer, sondern für die gesamte Kirche. Details zu den Veränderungen sowie Einblicke in die Diskussionen sind in einem ausführlichen Bericht auf www.erzdioezese-wien.at nachzulesen.


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Quelle
erzdioezese-wien.at

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