
Am 11. März 2025 fand am Landesgericht St. Pölten die entscheidende Prüfungstagsatzung im Konkursverfahren der Leiner & Kika Möbelhandels GmbH statt. Bis zur ersten Einreichfrist am 17. Jänner 2025 hatten Gläubiger Forderungen in Höhe von unglaublichen 265 Millionen Euro angemeldet. Der Insolvenzexperte Stephan Mazal von Creditreform erläuterte, dass während dieser Sitzung die Gläubigerforderungen vom Masseverwalter geprüft werden und entweder anerkannt oder bestritten werden können. Gläubiger, deren Ansprüche angefochten werden, haben die Möglichkeit, Dokumente nachzureichen oder einen Rechtsstreit einzuleiten. Die Situation ist brisant, da Ende Jänner 2025 endgültig Schluss für den ehemaligen Möbelriesen Kika/Leiner war, der mittlerweile 17 Filialen geschlossen und das Inventar versteigert hat.
Parallel zur Sitzung in St. Pölten wurde am Landesgericht Innsbruck die Prüfungstagsatzung im Konkursverfahren über das Vermögen des Unternehmers René Benko durchgeführt. Benko selbst nahm an der Versammlung mit 30 Gläubigern teil und es wurden Forderungen in Höhe von rund 2 Milliarden Euro angemeldet. In dieser entscheidenden Sitzung wurden 47 Millionen Euro an Forderungen durch den Masseverwalter Andreas Grabenweger anerkannt. Benko erklärte, alle seine Vermögenswerte offenbart zu haben und nichts verheimlicht zu haben. Grabenweger betonte, dass die Prüfung der Geschäftsunterlagen und Vermögensverzeichnisse essenziell sei, um möglicherweise weitere Vermögensbestandteile zu finden. Das Verfahren, das nun als „klassisches“ Konkursverfahren gestaltet wurde, konzentriert sich auf die Verwertung von Benkos Vermögen, womit die Insolvenzgläubiger bedient werden sollen, statt das Unternehmen zu sanieren, wie top.tirol berichtete.
Brisante Entwicklungen fördert die Insolvenzverwaltung
Die Massenschließung der Kika/Leiner-Filialen und die unverblümte Erkenntnis der finanziellen Verflechtungen bei René Benko zeigen die brisante Lage im österreichischen Möbel- und Unternehmenssektor. Bei Kika/Leiner wurden 16.000 Artikel, einschließlich 350 Fahrzeuge, bereits versteigert. Die Herausforderung des Konkursverwalters Grabenweger wird nun darin bestehen, innerhalb der nächsten Monate ein klares Bild von den treuhänderischen Ansprüchen und den finanziellen Mittel zu bekommen, da er mit schnellen Ergebnissen nicht rechnet, wie 5min.at berichtete.
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