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Ein dramatischer Vorfall im Bezirk St. Pölten sorgt für Aufsehen: Eine junge Frau kämpfte sich durch die unübersichtlichen Fallen eines Fitnessstudio-Vertrags. Nach fast einem Jahr Training wollte sie endlich die frische Luft der Natur genießen und kündigte ihren Vertrag. Doch die freudige Entscheidung wurde von einem schockierenden Rückschlag überschattet: Das Fitnessstudio erklärte, sie habe die Kündigungsfrist verpasst, was zu einer automatischen Verlängerung des Vertrags um ein weiteres Jahr führte. Diese Verlängerung war jedoch rechtlich nicht zulässig, wie die Arbeiterkammer bestätigte. Laut Konsumentenschützerin Petra Lang hätte die Frau rechtzeitig über die bevorstehende Verlängerung informiert werden müssen – ein Umstand, der in ihrem Fall nicht gegeben war.
Der Kampf gegen unzulässige Vertragsklauseln
In solchen Fällen ist es entscheidend, die Vertragsklauseln genau zu kennen. „Prüfen Sie Verträge vor dem Unterschreiben ganz genau!“, rät Lang, um böse Überraschungen zu vermeiden. Insbesondere bei der Festlegung von Vertragslaufzeiten und Zusatzkosten sei Vorsicht geboten. Während eine Bindung von 12 Monaten gesetzlich in Ordnung ist, sind alles darüber hinaus und unzulässige Gebühren, wie etwa „Aktivierungsgebühren“, nicht erlaubt. Diese Erkenntnisse könnten auch anderen Betroffenen helfen, die in eine ähnliche Streitigkeit gegen Fitnessstudios involviert sind.
Ein weiterer interessanter Aspekt wurde von anwalt.de thematisiert: Verträge, die länger als ein Jahr laufen, müssen in schriftlicher Form vorliegen. Anderenfalls gelten sie als unbestimmte Zeiträume. Der Bundesgerichtshof hat entschieden, dass auch bei gleichlautenden Urkunden die Schriftform gewahrt bleibt, selbst wenn die Originale nicht den anderen Parteien übergeben wurden. Diese rechtlichen Feinheiten unterstreichen die Bedeutung von gut durchdachten Vertragsbedingungen und korrekten Unterschriftsverfahren bei solch langfristigen Verpflichtungen.
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