Baby-Europäische Sumpfschildkröten schlüpfen im „Haus für Natur“ in St. Pölten
Es gibt prima Neuigkeiten aus dem „Haus für Natur“ in St. Pölten: In dieser Woche sind insgesamt sechs Europäische Sumpfschildkröten geschlüpft. Das ist eine wunderbare Bestätigung für die Bemühungen des Museums, optimale Lebensbedingungen für die über 40 einheimischen Tierarten zu schaffen. Die Eier wurden am 22. Juni von einem Muttertier gelegt, während im Museumsgarten das Sommerfest „Sind im Garten“ stattfand, bei dem Live-Musik-Karaoke geboten wurde.
Die wunderbare Nachricht kommt von Marlene Zechel, der Leiterin der Tierpflege im Museum Niederösterreich, die erklärte: „Es dauert im Schnitt rund 60 Tage, bis die Eier schlüpfen, nachdem sie vom Muttertier im Sand abgelegt wurden. Vom Vatertier ist nach der Zeugung nichts mehr zu sehen, und ab dem Moment der Ablage sind die Jungtiere komplett auf sich allein gestellt und im Sand vergraben.“ Doch die Situation ist im „Haus für Natur“ anders, hier wurden die Eier in einem Inkubator ausgebrütet, um sie vor Fressfeinden zu schützen.
Es ist beeindruckend, dass die münzgroßen Baby-Schildkröten mehrere Monate in der Wildnis überleben können, bevor sie aktiv werden. Selbst wenn sie also gerade geschlüpft sind und auf einen Winter treffen, halten sie bis zum Frühling aus. Die Europäische Sumpfschildkröte ist die einzige heimische Schildkrötenart in Österreich und eine bedrohte Tierart.
Das „Haus für Natur“ arbeitet eng mit der Österreichischen Zoo Organisation OZO zusammen und tauscht sich über optimale Haltungsbedingungen aus. Deshalb findet am 28. September zum fünften Mal in Folge der 7. ÖGH Reptilientag im „Haus für Natur“ in St. Pölten statt. Laut Ronald Lintner, dem wissenschaftlichen Leiter des Museums, werden voraussichtlich einige der Jungtiere im Rahmen von Kooperationen an andere Zoos abgegeben.
Die Jungtiere werden vorerst im Quarantänebereich beobachtet und betreut, um sicherzustellen, dass sie einen optimalen Start haben. In der Babygalerie des „Haus für Natur“ sind jedoch bereits jetzt sieben Europäische Sumpfschildkröten zu sehen, die vor einem Jahr geschlüpft sind. Im Teich des rund 2.500 Quadratmeter großen Museumsgartens können die erwachsenen Schildkröten bewundert werden, bis sie bei sinkenden Temperaturen in ihre Winterstarre gehen.
In freier Wildbahn sind Europäische Sumpfschildkröten vor allem im Nationalpark Donauauen zu finden. Gemeinsam mit dem Tiergarten Schönbrunn setzt sich der Nationalpark für den Schutz dieser stark gefährdeten Tierart ein. Neben der Erforschung und Verbesserung der Lebensraumbedingungen hat man hier auch speziell geschützte Gehege eingerichtet, um die Überlebenschancen des Nachwuchses zu erhöhen. Unter diesem Link gibt es honorarfreie Pressefotos der Schildkröten und ein Schlüpfvideo zum Download.
Wenn Sie weitere Informationen benötigen, können Sie die Telefonnummer 02742/90 80 90-911 anrufen oder eine E-Mail aninfo@museumnoe.at senden. Sie können sich auch direkt an das Museum Niederösterreich wenden und mit Mag. Florian Müller sprechen: Telefon 0664/60499-911 oder E-Mail florian.mueller@museumnoe.at.