Die Vollversammlung der Landwirtschaftskammer Niederösterreich tagte am Montag, den 8. Juli, in der LK-Technik Mold. Bei der Tagung wurden verschiedene Themen diskutiert, bei denen es gelungen ist, Lösungen zu finden. Ein wichtiger Punkt ist die Entlastung beim Agrardiesel und die Novelle zur Ammoniak-Reduktionsverordnung. Die Landwirtschaftskammer Niederösterreich-Präsident Johannes Schmuckenschlager betonte die Bedeutung der Unterstützung und des Verständnisses für die bäuerliche Land- und Forstwirtschaft. Er betonte auch, dass dies auf EU-Ebene gelten müsse, insbesondere in Bezug auf die Praxistauglichkeit von Beschlüssen. Die Vollversammlung forderte außerdem den Schutz vor Marktungleichgewichten und die Schaffung einer angemessenen Bewässerungsinfrastruktur in Niederösterreich. (Quelle: www.ots.at)
Entscheidungen der EU wie das kürzlich beschlossene EU-Renaturierungsgesetz und die EU-Entwaldungsverordnung sind mit einem Manko verbunden. Bei der Abstimmung wurde nicht berücksichtigt, wie diese Vorgaben umgesetzt werden sollen. Johannes Schmuckenschlager betonte, dass die EU bei ihren Beschlüssen auch die Umsetzung im Auge haben müsse. Er kritisierte, dass oft Ideologien im Vordergrund stehen und nicht die praktische Umsetzbarkeit. Es ist wichtig, die Arbeit der Länder und der Landwirtschaftskammer bei der Erarbeitung von Lösungen zu berücksichtigen. Dies gilt auch für die Zustimmung von Bundesministerin Leonore Gewessler zum EU-Renaturierungsgesetz, die gegen die Interessen der heimischen Bäuerinnen und Bauern sowie der Bundesländer geht und eine nachhaltige Produktion von Lebensmitteln und Rohstoffen gefährdet.
Die EU-Entwaldungsverordnung sieht vor, dass ab dem 1. Januar 2025 für jedes Stück Holz, jedes Rind und jedes Kilogramm Soja nachgewiesen werden muss, dass es entwaldungsfrei produziert wurde. Die Kritik seitens der österreichischen Agrarvertreter betrifft vor allem den bürokratischen Aufwand, der mit der Umsetzung der Verordnung einhergeht. Die Verordnung gilt auch für Länder, die kein Problem mit illegaler Entwaldung haben und führt somit zu bürokratischen Hürden ohne Mehrwert. Johannes Schmuckenschlager betonte, dass der Schutz der Wälder wichtig ist, aber die heimischen Waldbesitzer nicht mit überzogenen bürokratischen Hürden belastet werden dürfen.
Die verstärkten Importe von Agrarprodukten in den europäischen Markt und sinkende Erzeugerpreise belasten die europäische Landwirtschaft. Die europäischen Bäuerinnen und Bauern stehen im harten Wettbewerb mit Importwaren, obwohl sie in vielen Bereichen, wie beim Pflanzenschutz, deutlich höhere Produktionsstandards erfüllen. Um die heimische Land- und Forstwirtschaft zu erhalten und die Versorgungssicherheit zu garantieren, ist ein Schutz vor Marktungleichgewichten erforderlich. Die Landwirtschaftskammer Niederösterreich lehnt daher das Mercosur-Abkommen in seiner aktuellen Form ab. Johannes Schmuckenschlager betonte die Bedeutung fairer Bedingungen für die heimischen Bäuerinnen und Bauern.
Aufgrund des sich ändernden Klimas gewinnt das Thema Wasser immer mehr an Bedeutung. Johannes Schmuckenschlager forderte den Ausbau der Bewässerungsinfrastruktur, um die landwirtschaftliche Produktion abzusichern. Es ist notwendig, Wasser in den Regionen zu halten und Bewässerungsmöglichkeiten zu schaffen. Es sollten entsprechende Rechtsmaterien entwickelt werden, um die Bewässerung aus Grund- und Oberflächenwasser zu ermöglichen. Dies ist ein wichtiger Schritt zur Sicherung der Wasserversorgung und zur Anpassung an den Klimawandel. Es verfolgt auch das Ziel, die Lebensqualität zu gewährleisten. (Quelle: www.ots.at)