Scheibbs

Anton Lebhard: Ein Zeitzeuge des Druckhandwerks in unserer Region

Tauche ein in die faszinierende Welt des Druckens! Anton Lebhard zeigt in seinem geheimen Keller in Österreich, wie historische Druckkunst zum Erlebnis für Schulklassen wird!

Im Schatten des Alltags, in den Kellerräumen eines unscheinbaren Hauses, hat Anton Lebhard eine faszinierende Reise in die Welt des Druckens unternommen. Über die Jahre hat er eine eindrucksvolle Sammlung historischer Druckerutensilien angesammelt, die nicht nur die Technik des Buchdrucks, sondern auch die Geschichte der schriftlichen Kommunikation vereint. Lebhard, ein passionierter Bewahrer vergangener Handwerkskunst, erzählt von der damaligen Herstellungsweise: „Früher wurden die einzelnen Lettern, also die Buchstaben für Druckerzeugnisse, händisch in einem Winkelhaken, auch Setzlöffel genannt, gesammelt.“ Diese LETTERN waren das Herzstück des Druckprozesses und wurden mit viel Geschick und Geduld in der Druckerei eingesetzt.

In einer Zeit, in der digitale Medien dominieren, ist Lebhards alte Buchdruckerkunst erfrischend und nostalgisch zugleich. Seine Sammlung umfasst mehr als 100 verschiedene Schriftarten, die aus zehntausenden Lettern bestehen. Diese können im nostalgischen Laden, der die Faszination der alten Druckkunst in sich trägt, bestaunt werden. „Die kleineren Buchstaben waren alle aus Blei, für Plakate fräste man aus Birnenholz die Buchstabenrohlinge aus“, erläutert der Druckliebhaber. Dabei hat er in seiner langjährigen Laufbahn vom Lehrling bis zum Werksleiter nicht nur das Handwerk gemeistert, sondern auch die erheblichen Veränderungen in der Druckindustrie miterlebt.

Die magische Welt des Buchdrucks

Lebhard hat den Übergang vom traditionellen Bleisatz zu modernen Drucktechniken wie Fotosatz und Computersatz hautnah erlebt. Trotz der fortschreitenden technischen Entwicklungen hält er an der Überzeugung fest, dass der Buchdruck mit Bleilettern eine unvergleichliche Qualität bietet. „Damals gab es noch kein Pixeln“, erklärt er und verweist auf die nachlassende Qualität von Papieren in der heutigen Zeit. Seine umfangreiche Buchsammlung mit über 4.000 Bänden ist ein weiteres Zeugnis seiner Liebe zur Haptik und zum gedruckten Wort. Diese Leidenschaft lässt ihn nicht nur die alten Techniken schätzen, sondern treibt ihn auch dazu an, diese Schätze zu bewahren und als Lehrmittel zu verwenden.

Kurze Werbeeinblendung

Immer wieder öffnet Lebhard seine Türen für Schulklassen, die an seinem Wissen und seiner Sammlung interessiert sind. „Viele staunen, dass der heutige Deko-Satzkasten in der Wohnung seinen Ursprung im Buchdruck hat“, sinniert er erfreut über das Engagement der Jugend in diese alte Handwerkskunst. Unter dem Gautschbrief aus dem Jahr 1974, der ein Zeichen seines Meisters ist, geht er oft neuen Projekten nach und präsentiert alte Druckerzeugnisse, die sogar internationale Auszeichnungen, wie den US-Kalender-Award, erhalten haben.

Historische Sammlung alter Druckerei-Utensilien von Anton Lebhard.

Foto: Wolfgang Zimprich

Kurze Werbeeinblendung https://hempy-futter.com/

Lebhard ist stolz darauf, zwei historische und funktionstüchtige Druckmaschinen in seiner Sammlung zu haben: eine Heidelberg aus dem Jahr 1942 und eine uralte Victoria-Druckerpresse. Diese Maschinen sind nicht nur Kunstwerke, sondern auch Zeitzeugen einer Ära, die von der Leidenschaft für das gedruckte Wort geprägt ist. „Von Wedl Druck in Melk, Stummer Druck in Waidhofen und auch von Radinger in Scheibbs habe ich viele Bleilettern vor der Entsorgung gerettet“, sagt er und erwähnt damit die Herausforderungen, die der Niedergang vieler Druckereien mit sich brachte. Seine Sammlung ist somit nicht nur ein Archiv historischer Utensilien, sondern auch ein Tribut an die Kunst des Druckens, die durch seine Bemühungen am Leben erhalten wird.

Anton Lebhard in seinem „Druckerei-Keller“.

Foto: Wolfgang Zimprich


Durch seine Leidenschaft für die Druckkunst und seine Bemühungen, diese Tradition zu bewahren, hat Anton Lebhard einen bedeutenden Beitrag zur Erhaltung des kulturellen Erbes geleistet. Sein Keller ist nicht nur ein Ort der Objekte, sondern auch ein Raum voller Geschichten, der den Dialog über die Bedeutung des gedruckten Wortes fördert. In einer digitalen Welt, in der die Haptik oft verloren geht, zeigt Lebhard eindrücklich, dass das Geschriebene auf Papier immer noch eine magische Anziehungskraft besitzt.

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"