
Die Herausforderungen für Kinder und Jugendliche im psychischen Bereich steigen rasant. Wie noe.ORF.at berichtet, sind seit der Corona-Pandemie die Zahlen psychischer Störungen in dieser Altersgruppe von 20 Prozent auf alarmierende 25 bis 30 Prozent gestiegen. Dies zeigt, dass immer mehr Kinder und Jugendliche unter erheblichem Leidensdruck leiden und dringend professionelle Unterstützung benötigen. Die Nachfrage nach therapeutischen Angeboten ist folglich in die Höhe geschnellt, wie der Primarius der Klinischen Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie im Universitätsklinikum Tulln, Paulus Hochgatterer, hervorhebt.
Doch während der Bedarf steigt, sieht sich die Kinder- und Jugendpsychiatrie in Niederösterreich einem akuten Ärztemangel gegenüber. Aktuell stehen in der Abteilung im Landesklinikum Mauer nur 20 von 30 Betten zur Verfügung. Hochgatterer erklärt, dass nicht nur ein Mangel an Fachärzten herrscht, sondern auch die Ausbildung von Ärzten in diesem Bereich hinter den Anforderungen zurückbleibt. Um der kritischen Situation entgegenzuwirken, wurde in Niederösterreich eine Taskforce gegründet, die eine enge Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen in Mauer, Tulln und Hinterbrühl fördert und dafür sorgt, dass die Versorgung der Betroffenen aufrechterhalten wird.
Interdisziplinäre Ansätze für junge Patienten
Die klinische Behandlung von psychischen Beschwerden bei Kindern erfordert eine vielschichtige und individuelle Herangehensweise. Wie die Webseite der Klinik Hietzing beschreibt, sind zahlreiche Fachleute wie Ärzte, Pflegepersonal, Psychologen und Therapeuten an der Diagnose und Behandlung beteiligt. Diese interdisziplinäre Methode berücksichtigt die speziellen sozialen Situation und den persönlichen Kontext der jungen Patienten und deren Bezugspersonen. Für akute psychiatrische Notfälle steht zudem eine 24-Stunden-Akutambulanz bereit, die schnelle Hilfe leisten kann.
Das medizinische Team setzt auf intensive Zusammenarbeit mit Schulen, Kindergärten und weiteren externen Einrichtungen, um die bestmögliche Versorgung zu gewährleisten. Hochgatterer äussert die Hoffnung, dass mehr Nachwuchs für die Kinder- und Jugendpsychiatrie begeistert werden kann, da dies eine der wertvollsten medizinischen Disziplinen sei.
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