
Die Gemeinderatswahlen in Niederösterreich am Sonntag haben für einige überraschende Ergebnisse gesorgt. Die ÖVP bleibt zwar die stärkste Kraft und erreicht 46,97 Prozent der Stimmen, fällt jedoch zum vierten Mal unter die 50-Prozent-Marke. In Allhartsberg musste die SPÖ gleich zwei Sitze an die FPÖ abgeben, die hier nach 25 Jahren zum ersten Mal wieder antrat. Somit hat die SPÖ künftig nur noch zwei Mandate im Gemeinderat, wie noen.at berichtete.
Erfreuliches für die FPÖ, die mit einem Plus von rund 7 Prozent auf nunmehr 13,05 Prozent den besten Stimmenanteil auf kommunaler Ebene erzielt hat. In drei Gemeinden konnte die FPÖ sogar die Wahl für sich entscheiden. In Enzersdorf an der Fischa erreichten sie mit 35,71 Prozent den ersten Platz, gefolgt von Lassee mit 32,59 Prozent und Pernitz mit 26,58 Prozent. Trotz der starken regionalen Unterschiede konnte die SPÖ in verschiedenen Wiener Umlandgemeinden nicht punkten, während die FPÖ hier ebenfalls gut abschnitt, wie tt.com feststellte.
Verluste für die ÖVP
Nicht alle Gemeinden bescherten der ÖVP positive Nachrichten: In Zwettl ging die Volkspartei mit einem Minus von 25,61 Prozentpunkten von 73,70 auf 48,09 Prozent zurück und verlor damit die absolute Mehrheit. Auch in Baden mussten drastische Verluste hingenommen werden. Allerdings verteidigte die ÖVP in Wiener Neustadt ihren ersten Platz, trotz eines Rückgangs von 9,16 Prozentpunkten. Überraschend war der Aufstieg der neuen Liste "Zwettl braucht Team Alex Leutgeb", die auf Anhieb 27,94 Prozent der Stimmen erzielte und elf Sitze errang.
Die Wahlen in 568 von 573 niederösterreichischen Gemeinden fanden am Sonntag statt, wobei 1.940 Parteien und Listen zur Wahl standen. Die Wahlen in den restlichen fünf Gemeinden sind auf andere Termine verschoben worden. Die politischen Umwälzungen in Niederösterreich und die damit verbundenen Verschiebungen der Mandate werden die nächste Legislaturperiode erheblich beeinflussen.
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