Im Jahr 2024 zeigt sich der Handel in Niederösterreich als ein spannendes, aber herausforderndes Kapitel. Mit 216 Insolvenzen hat die Wirtschaft stark zu kämpfen, was den Eindruck verstärkt, dass die positive Stimmung der Weihnachtszeit nur ein Lichtblick in einem dunklen Jahr ist. Bekannte Marken wie die Dekokette Depot und das 200 Jahre alte Modehaus Stift sind in die Pleite geraten, wodurch die Unsicherheiten im Einzelhandel weiterhin bestehen. Auch die Möbelkette kikaLeiner musste nach bereits einem Konkurs im Juni erneut Insolvenz anmelden, berichtete noe.ORF.at.
Trotz dieser negativen Entwicklungen gab es auch Erfreuliches zu vermelden. Im Weihnachtsgeschäft zeigen sich die Händler zufrieden, mit einem Umsatz, der laut Prognosen des Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO) um sieben Prozent über dem Vorjahresergebnis liegen könnte. Besondere Abläufe wie der Halloween-Verkauf und das „Black Friday“-Ereignis haben nicht nur zur Umsatzsteigerung beigetragen, sondern auch gezeigt, dass vor allem stationäre Geschäfte wieder belebt sind. Der letzte Einkaufssamstag dieses Jahres brachte einen Anstieg von einem Fünftel an Kundenverglichen mit den vorherigen Wochenenden, wie Economy.at berichtete.
Herausforderungen für den Handel
Der oberste Handelsvertreter Karl Ungersbäck weckt allerdings Bedenken, dass der Umsatzanstieg nicht als langfristiger Trend angesehen werden kann. Er bemängelt die hohe Kostenstruktur und spricht sich für eine Senkung der Lohnnebenkosten aus, um dem Handel zu helfen, wieder auf die Beine zu kommen. Die Bürokratie wird ebenfalls als Belastung angesehen, insbesondere die unübersichtlichen Dokumentationspflichten, die die Betriebe stark belasten. Angesichts von fast 1.000 Insolvenzen österreichweit in diesem Jahr ist klar, dass dringende Maßnahmen erforderlich sind, um den Handel auf Kurs zu halten. Die Probleme ziehen sich durch sämtliche Handelsbereiche, von den großen Ketten bis hin zu den lokalen Spezialisten.
Obwohl online zunehmend Käufer anlockt, bleibt die Umsatzentwicklung im stationären Handel herausfordernd. Während Lebensmittel und Buchhandel positive Entwicklungen zeigen, bleibt der gesamte Handel in einem durchwachsenen Zustand. Es bleibt abzuwarten, ob sich die scheinbar verbesserten Zahlen im Weihnachtsgeschäft langfristig bewähren können.
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