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In einer wegweisenden Entwicklung hat das Land Niederösterreich heute bei einer Pressekonferenz in der Ehemaligen Synagoge St. Pölten bedeutende Fortschritte in der Zusammenarbeit mit dem US Holocaust Memorial Museum und der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem vermeldet. Landesrat Ludwig Schleritzko stellte zusammen mit Zachary Levine, dem Direktor des US Holocaust Museums, und weiteren prominenten Vertretern fest, dass über 300.000 Seiten historischer Dokumente aus dem NÖ Landesarchiv digitalisiert wurden. Diese Dokumente stehen nun internationalen Forschern zur Verfügung und bilden eine wertvolle Grundlage für die Erforschung der NS-Kriegsverbrechen an der jüdischen Bevölkerung, wie ots.at berichtet.
Die Kooperation begann bereits im Jahr 2019 und hat sich seither ausgeweitet, um auch die bedeutendsten Archive zur Holocaust-Erinnerung einzubeziehen. Schleritzko betonte den symbolischen Charakter der ehemaligen Synagoge, die sowohl ein Mahnmal als auch ein Ort der Hoffnung darstellt. Die digitalen Archive werden nicht nur als historisches Erbe bewahrt, sondern sollen auch dazu beitragen, dass die schmerzlichen Erinnerungen an die Vergangenheit nicht in Vergessenheit geraten, insbesondere in einer Zeit, in der antisemitische Tendenzen zunehmen. Dies wird unterstrichen durch die Äußerungen von Zachary Levine, der die Bedeutung der digitalen Erschließung als wichtigen Schritt für die Forschung hervorgehobene, wie auch ehri-project.eu anmerkte.
Ein weiteren tiefgreifenden Aspekt der Kooperation zeigt sich in der Digitaliserung relevanter Bestände, darunter 3.000 Aktensätze zu Vermögensanmeldungen und etwa 5.400 Akten zur Arisierung, die nun der internationalen Forschung als wichtige Quellen zur Verfügung stehen. Landesrat Schleritzko übergab anzu diesem Anlass symbolisch eine Festplatte mit den digitalen Kopien dieser Akten, um die Bedeutung dieser Initiative zu unterstreichen. Die Akten geben einen Einblick in das Leben der jüdischen Gemeinden in Niederösterreich vor ihrer Zerstörung durch die Nationalsozialisten und sollen als bleibendes Gedächtnis für die Opfer fungieren.
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