In einer sich dramatisch entwickelnden Situation kündigte der Automobilzulieferer ZF an, dass an seinen Standorten in Saarbrücken und Neunkirchen-Wellesweiler am Dienstag, dem 10. September 2024, ein bundesweiter Aktionstag stattfinden wird. Diese Maßnahmen sind eine direkte Reaktion auf die Pläne des Unternehmens, die beunruhigende Anzahl von bis zu 14.000 Stellen in Deutschland abzubauen. Die Ankündigung, die Ende Juli gemacht wurde, hat in der Belegschaft für große Besorgnis gesorgt.
Die Gewerkschaft IG Metall und der Betriebsrat haben diese wichtige Entscheidung bekannt gegeben, um den notwendigen Druck auf die Unternehmensführung auszuüben und ihre Stimmen gegen den geplanten Personalabbau zu erheben. In Saarbrücken, wo derzeit rund 10.000 Mitarbeiter beschäftigt sind, kursieren die besorgniserregenden Gerüchte, dass bis zu 3.000 Stellen gestrichen werden könnten. Diese Zahl ist bisher jedoch offiziell weder bestätigt noch dementiert worden.
Widerstand auf hohem Niveau
Mario Kläs, der Vorsitzende des Betriebsrats, äußerte sich nach einer Betriebsversammlung Anfang August lautstark gegen die Pläne der Unternehmensführung. „Wir sind nicht bereit, diese Planungen so hinzunehmen“, betonte er und fügte hinzu, dass das Management sehr wohl wisse, dass es „mit erheblichem Widerstand zu rechnen hat“, sollte es versuchen, seine Pläne ohne Anpassungen durchzusetzen.
Der Aktionstag am Dienstag sieht vor, dass sich die Beschäftigten gegen 12:45 Uhr auf dem Werksgelände versammeln, um gemeinsam gegen die befürchteten Kürzungen zu protestieren. Sollte das Wetter nicht mitspielen, findet die Versammlung in der Kantine des Werkes statt. Zu diesem wichtigen Event werden auch prominente politischen Vertreter wie die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger und Wirtschaftsminister Jürgen Barke erwartet, was den Stellenwert dieser Protestaktion unterstreicht.
Investitionen im E-Mobilitätssektor
Parallel zu den besorgniserregenden Entwicklungen hat ZF allerdings auch positive Nachrichten angekündigt: Vor kurzem wurde bekannt gegeben, dass der Standort Saarbrücken künftig neben bestehenden Pkw-Automatikgetrieben auch zwei neue rein elektrische Pkw-Achsantriebe produzieren wird. Diese Investitionen sind Teil der Strategie, aus dem Saarbrücker Werk ein „Leitwerk für E-Mobilität“ zu entwickeln – eine Vision, die das Unternehmen bereits Ende 2022 in Zusammenarbeit mit der saarländischen Landesregierung formuliert hat.
Die saarländische Landesregierung plant, das Vorhaben über einen Zeitraum von zehn Jahren mit insgesamt 250 Millionen Euro zu unterstützen, allerdings hängt dies von einer „höchsten Beschäftigungssicherung auf höchstem Niveau“ ab. Diese Aussage des Wirtschaftsministers Jürgen Barke verstärkt das Gefühl der Unsicherheit unter den Beschäftigten, die nun fürchten, dass trotz der angekündigten Investitionen in zukunftsfähige Technologien dennoch Stellen gestrichen werden könnten.
Diese angespannte Situation zeichnet ein Bild von einem Unternehmen, das sich in einem schwierigen Transformationsprozess befindet, während die Belegschaft um ihre Arbeitsplätze kämpft. Der kommende Aktionstag wird zweifellos ein entscheidender Moment für die Mitarbeiter von ZF und für die gesamte Region sein.
Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur