Christoph Zottl, ein fast blinder Bewohner von Ternitz, teilt regelmäßig seine Erfahrungen und Einsichten zur Sicherheit von sehbehinderten Menschen in der Stadt. Mit seinen 41 Jahren hat er nicht nur eigene Herausforderungen, sondern auch wertvolle Anregungen gegeben, um die Stadt für Menschen mit Handicap zu verbessern.
Besonders besorgt ist Zottl über die Verkehrssituation, denn er hat schon mehrmals brenzlige Situationen erlebt. Eine solche brachte ihn dazu, eine akustische Ampelanlage am Fußgängerübergang bei Bahnhofshöhe anzuregen. "Dort hätte mich um ein Haar ein Auto erwischt," berichtete er, was die Wichtigkeit dieser Verbesserung unterstreicht.
Verbesserungen der Infrastruktur
Der Watschinger Steg, der 2017 neu errichtet wurde, ist ein weiteres Projekt, das Zottls Expertise einbezieht. Er hatte sich für ein Blindenleitsystem eingesetzt, um den Zugang und die Navigation zu erleichtern. Obwohl die Stadt einige Lösungen umsetzt, sieht Zottl Verbesserungspotenzial. "Das Leitsystem wurde nur aufgeklebt und muss erneuert werden, wenn es beschädigt ist," erklärte er, wobei auch auf die unerwünschte Verwendung von Klebebändern hingewiesen wurde.
Darüber hinaus zeigt Zottl auf, dass an bestimmten Stellen wie bei den Stufen der Treppe Verbesserungen fehlen. "Die letzte Beklebung hat nur zwei Tage gehalten. Wir suchen nach dauerhaften Lösungen," bestätigte Baudirektor Michael Schechl.
Probleme im Stadtteil Rohrbach
Auf dem Weg zu seinem Wohnort in Rohrbach betont Zottl die Gefahren, die insbesondere an einem ungesicherten Übergang zum ehemaligen Gasthaus bestehen. Hier fühlen sich viele Fußgänger durch schnell fahrende Autos bedroht. "Ein Zebrastreifen fehlt leider," äußerte Zottl sein Bedauern. In einem Kompromiss entschied die Stadt, eine zusätzliche Tafel an der Bushaltestelle zu platzieren, nachdem eine Verkehrszählung ergab, dass die Frequenz für einen Schutzweg nicht ausreicht.
Die Projektierungen in der Stadt sind noch nicht abgeschlossen. Zottl hofft auf eine barrierefreie Fußgänger-Unterführung am Pottschacher Bahnhof, für die aber noch kein offizieller Zeitplan vorliegt.
Chancen für Menschen mit Behinderungen wie Christoph Zottl zu verbessern, ist nicht nur eine Frage der Sicherheit, sondern zeugt auch von einem respektvollen Umgang mit der Vielfalt in der Gesellschaft. Die Stadtgemeinde Ternitz setzt sich für Fortschritte ein, wobei Zottl's Erfahrungen einen zentralen Platz in der Diskussion einnehmen.
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