Neunkirchen

Stalking im Saarland: Dringender Handlungsbedarf zum Opferschutz

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Im Saarland nimmt die Zahl der Stalking-Fälle alarmierend zu. Laut aktueller Berichterstattung wurden im vergangenen Jahr insgesamt 37 Fälle von Nachstellung registriert, was einem Anstieg von etwa 60 Prozent im Vergleich zu 2022 entspricht. Diese besorgniserregende Entwicklung ist nicht nur eine Zahl, sondern hat schwerwiegende Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen. Die Mehrheit der Fälle geht mit körperlicher Gewalt einher, was auf eine besorgniserregende Verknüpfung zwischen Stalking und physischer Aggression hinweist.

Die Situation ist besonders besorgniserregend, denn etwa 90 Prozent der Betroffenen sind von körperlicher Gewalt betroffen. In vier Fällen der registrierten Stalking-Vorfälle kam es sogar zu besonders schweren Formen der Nachstellung, bei denen die Opfer oder ihre Angehörigen in Lebensgefahr waren. Um zu verstehen, was Stalking eigentlich bedeutet, muss man wissen, dass es sich um das unbefugte Nachstellen handelt, das die Lebensgestaltung der Betroffenen erheblich beeinträchtigen kann, wie im §238 Strafgesetzbuch (StGB) beschrieben.

Frauen sind die Hauptbetroffenen

Laut der Opferschutzorganisation Weißer Ring sind insbesondere Frauen von Stalking betroffen. In den letzten Jahren machen weibliche Opfer mehr als 80 Prozent der Fälle aus. Roland Theis, der Landesvorsitzende des Weißen Rings, beschreibt Stalking als einen Alltag, der oft in körperliche Gewalt oder sogar Tötungsdelikte mündet. Die psychologischen und sozialen Folgen für die Opfer sind gravierend, zu den sie auch eine massive Einschränkung ihrer Lebensqualität gehört. Viele Betroffene fühlen sich gezwungen, ihre gewohnten Orte zu meiden, um der nachstellenden Person nicht zu begegnen.

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Die Formen des Stalkings haben sich in den letzten Jahren weiterentwickelt, insbesondere durch digitale Technologien. Cyberstalking, bei dem Täter ihre Opfer online belästigen oder ausspähen, ist ein wachsendes Problem. Das bedeutet für die Betroffenen eine zunehmende Belastung, da diese nicht mehr nur in der physischen Welt, sondern auch im digitalen Raum verfolgt werden können. Theis betont, dass viele Opfer konstant unter dieser Belastung leiden.

Forderungen nach mehr Schutzmaßnahmen

Angesichts dieser gefährlichen Situation fordert der Weiße Ring verstärkte Maßnahmen zum Schutz der Opfer. Besonders im Fall von Stalking ist es entscheidend, dass bereits zuvor vorhandene Anzeichen ernst genommen werden. Unter anderem strebt der Weiße Ring die Einführung elektronischer Fußfesseln an, um ein besseres Monitoring von Tätern zu ermöglichen. Ein Bereich, in dem dies bereits erfolgreich umgesetzt wird, ist Spanien, wo die Alarmierung der Polizei automatisch erfolgt, wenn ein Verbot missachtet wird.

In der politischen Landschaft hat die CDU ebenfalls einen Vorstoß in diese Richtung unternommen, jedoch blieben ihre Anträge bisher erfolglos. Für die nächste Landtagssitzung im Dezember hat die Fraktion erneut die Einführung von elektronischen Fußfesseln für Gewalttäter beantragt. Anja Wagner-Scheid, die stellvertretende Fraktionsvorsitzende, unterstreicht die Notwendigkeit eines schnellen Handelns im Bereich Gewaltschutz.

Aber was können Frauen tun, die von Stalking und Gewalt betroffen sind? Es gibt verschiedene Anlaufstellen, die Unterstützung anbieten. Der Frauennotruf Saarland beispielsweise ist eine Hotline, die Frauen in Notlagen Hilfe bietet. Darüber hinaus sind auch der Sozialdienst katholischer Frauen sowie spezialisierte Organisationen wie Aldona für Migrantinnen wichtige Anlaufstellen.Mehr Informationen über Hilfsangebote im Saarland finden sich auf der Webseite von SR.

Quelle/Referenz
sr.de

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