Die Informationsveranstaltung im Veranstaltungszentrum der Arbeiterkammer in Neunkirchen zog bereits vor Beginn eine Vielzahl von interessierten Bürgerinnen und Bürgern an. Hier wurde schnell klar, dass die Themen rund um die Mülltrennung viele Emotionen hervorrufen und die Notwendigkeit für klare Informationen besteht.
Obwohl der Saal zu Beginn nur teilweise gefüllt war, begrüßte Stadtamtsdirektor Christof Holzer die Anwesenden. Er stellte klar, dass die Einführung des so genannten „Gelben Sacks“ nicht nur wegen einer neuen Gesetzeslage, sondern auch aufgrund wirtschaftlicher Faktoren notwendig sei, da die Recyclingmöglichkeiten für Papier und Glas aus der „Grünen Tonne“ weggefallen sind. „In den 'Gelben Sack' gehören alle Verpackungen außer Glas und Papier“, erklärte Michael Schick vom Abfallwirtschaftsverband (AWV) und erklärte die neuen Abläufe.
Veränderungen im Müllsystem
Das neue System, das ab dem kommenden Jahr in Kraft tritt, sieht vor, dass jeder Haushalt zusätzlich eine Papiertonne erhält, während Glas in den Altglascontainern entsorgt werden muss. Für Mehrfamilienhäuser sind spezielle gelbe Tonnen geplant, um den Müll ordnungsgemäß zu sammeln. Diese Änderungen sind Teil eines langwierigen Prozesses, den Engelbert Pichler, der Obmann des AWV, als „dreijährigen Kampf“ bezeichnete und um Unterstützung erbat, um den Systemwechsel erfolgreich umzusetzen.
Ein großes Thema der Diskussion war die Effizienz der Mülltrennung, die immer wieder angesprochen wurde. Ein besorgter Bürger äußerte seine Zweifel an der ordnungsgemäßen Abholung, die im Extremfall verworfen werden könnte. Stadtamtsdirektor Holzer versicherte den Anwesenden, dass politische Zusagen getroffen wurden, um die Kosten stabil zu halten – die Gebühren könnten sogar sinken. Einziges Problem bleibt die richtige Trennung des Mülls, da Fehltrennungen zur Nichtabholung der Säcke führen können, was für viele ein ernsthaftes Anliegen darstellt.
Die Problematik der Entsorgung von nicht abgeholten Säcken wurde ebenfalls besprochen: Bürger wurden ermutigt, solche Vorkommnisse direkt der Stadtgemeinde zu melden. Dies geschah in der Hoffnung, das Bewusstsein für die Mülltrennung in der Gemeinschaft zu stärken. Herr Pichler erklärte, dass die Müllplätze oft zu klein sind und es daher unpraktisch sei, Säcke wochenlang in den Wohnungen aufzubewahren.
Ein weiterer Diskussionspunkt war die Abgabe von Wertstoffen. Diese müssen zukünftig in einem Wertstoffsammelzentrum abgegeben werden und können nicht mehr am Bauhof entsorgt werden. Gerd Hettlinger, Geschäftsführer des AWV, erklärte, dass dies gesetzliche Auflagen nach sich ziehe und der Aufwand für Genehmigungen zu hoch sei, um dies zu ändern. Dies führte zu weiteren Nachfragen aus dem Publikum, die nun mehr Informationen zu den spezifischen Abläufen wollten.
Die rege Diskussion zieht sich vom allgemeinen Thema des Abfallmanagements bis hin zu spezifischeren Fragen, wie der Umgang mit beschädigten Säcken oder dem optimalen Standort für die neuen Tonnen. Es wurde sogar klar, dass die Müllstruktur anpassungsfähig ist und den Bedürfnissen der Bürger Rechnung tragen soll, auch wenn das neue System in manchen Aspekten ungewohnt bleibt.
Ein weiterer besorgter Bürger äußerte, dass er Angst habe, dass Nachbarn unordentlich mit ihren Müllsäcken umgehen könnten. Hier gab es von den Verantwortlichen den Rat, einen solchen Vorfall zu melden, um die Thrash-Kultur in der Nachbarschaft zu fördern. Stadtvertreter nahmen sich aktiv der Anliegen der Anwesenden an und stellten sicher, dass alle Informationen schnell und klar kommuniziert werden.
Um die Qualität der neuen Mülltrennung zu unterstützen, stehen zusätzlich Informationen auf der Website des AWV zur Verfügung, darunter Anleitungen zur richtigen Trennung. Die Veranstaltung bot somit nicht nur Raum für Diskussionen, sondern auch für die Klärung von Fragen, die viele Bürger bewegen.
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