In St. Egyden am Steinfeld tut sich einiges in der politischen Landschaft. Die Liste "Gemeinsam für St. Egyden" zeigt sich optimistisch, nachdem sie im Vorfeld der Gemeinderatswahl im Januar 2025 von einer klaren Mehrheit ihrer Sitze in Aussicht stellt. Diese Zuversicht kommt nicht von ungefähr, denn die politischen Umstände haben sich in letzter Zeit gewandelt, insbesondere nach dem Rücktritt von Vizebürgermeisterin Christa Tisch aus der ÖVP.
Die Vizebürgermeisterin, die dem Team von Bürgermeister Wilhelm Terler angehörte, hat beschlossen, die politische Arena neu zu betreten, indem sie sich an die Spitze der neuen Bürgerliste setzt. Dies war nicht ohne Grund, denn wie sie im Gespräch mit der lokalen Presse erklärte, war die Zusammenarbeit mit dem Bürgermeister von Anfang an von Spannungen geprägt. So äußerte sie, dass ihre Ausdrucksweise und Meinungen oft missverstanden wurden: "Wenn ich wo anderer Meinung war, hieß es gleich, ich panschel mit der SPÖ. Eine eigene Meinung hieß automatisch, man arbeitet gegen den Bürgermeister."
Spannungen im Gemeinderat
FPÖ-Gemeinderat Robert Toder hat die Initiative von Tisch als einen "sinnlosen Versuch einer Abspaltung von Ex-ÖVP-Mandataren" kritisiert. Dies führt zu einem tiefen Einblick in die bestehenden Spannungen und unterschiedlichen Ansichten innerhalb der Gemeindepolitik. Bürgermeister Terler reagierte überrascht auf die Vorwürfe. In einem Interview sagte er: "Es gab im Gemeindevorstand zwar einige Diskussionen, aber von ihr war da wenig bis gar nichts zu hören," was die Kommunikationsprobleme zwischen den Beteiligten nur weiter verdeutlicht.
Ein weiterer Punkt, der die Bürgerliste zu schaffen macht, ist die Legende um die "Freunderlwirtschaft". Diese besorgt die Bürgergruppe, da es scheinbar zu opulenten Auftragsvergaben, wie etwa bei einem Vordach für das Ärztezentrum, gekommen ist. Bürgermeister Terler erklärte dazu, dass die Gemeinde stets versucht habe, regional zu arbeiten, jedoch die Preisgestaltung immer an oberster Stelle stand. "Der Preis musste natürlich passen", betonte er und ergänzte, dass die Gemeinde auch in Fällen, wo günstigere Optionen verfügbar waren, diese ergriffen habe, wie beispielsweise bei der Straßenbeleuchtung.
Die Ambitionen der neuen politischen Formation sind klar: Christa Tisch und ihre Mitstreiter, darunter Stefan Wagner, sind entschlossen, bei der kommenden Wahl Sitze zu erringen und sich für die Bürger einzusetzen. "Unsere Zielgruppe ist jeder. Der Fokus ist aber, die abzuholen, die damit unzufrieden sind, wie es in den vergangenen Jahren gelaufen ist," so Tisch. Ihre Worte spiegeln einen klaren Wille wider, Veränderungen herbeizuführen und die Bürger zu integrieren.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die politische Situation in St. Egyden entwickeln wird. Mit neuen Allianzen und Reformen könnte die Wahl im Januar 2025 entscheidend für die Zukunft der Gemeinde sein. Die Diskussionen über Transparenz und verantwortungsvolle Politik in der Gemeinde sind gerade in dieser Zeit von großer Bedeutung, und die Bürger stehen bereit, ihre Stimme zu erheben.
Für weitere Informationen könnten die Hintergründe zu diesen Änderungen im Artikel von www.meinbezirk.at nachgelesen werden.
Details zur Meldung