In Neunkirchen geht ein neues Kapitel im Einzelhandel auf, denn ein Elektrofachmarkt zieht in die ehemaligen Räumlichkeiten der Hönigmannfiliale. Die neuen Betreiber Bettina Wagner und Andreas Gansterer haben die Vision, ihren Kunden eine breite Palette an Elektrogeräten anzubieten. Während die Vorbereitungen für die Eröffnung bereits in vollem Gange sind, zeigt sich, dass die beiden Unternehmer mit einem klaren Konzept in die Zukunft blicken.
Die ehemalige Autoschauraumfläche wird zum Herzstück des neuen Elektronikmarktes. Auf insgesamt 400 Quadratmetern werden die Kunden künftig von Wagner und ihrem Team, das aus drei Mitarbeiterinnen besteht, begrüßt. Die Produktpalette ist breit gefächert und umfasst alles von Eierkochern über Fernseher bis hin zu Waschmaschinen. Ein besonderes Merkmal des Ladens ist der Fokus auf Weißwaren. „Computer und Handys wird es bei uns nicht geben“, merkt Wagner an, die bereits seit 2019 in Wimpassing tätig ist und damit an ihren Berufseinsteiger zurückkehrt, da sie ihre Ausbildung bei einem nahegelegenen Elektrobetrieb startete.
Service und persönliche Beratung
Die Unternehmer sind sich bewusst, dass der Onlinehandel eine ernstzunehmende Konkurrenz darstellt. Dennoch sehen sie in ihrem persönlichen Service einen klaren Vorteil. „Unsere Kernkompetenz ist der Mensch“, betont Wagner. „Wir nehmen uns Zeit und haben die Fachkenntnis.“ In der heutigen Zeit, in der viele Neukunden vor allem Wert auf individuelle Beratung legen, könnte dieser Ansatz entscheidend sein. Um dies zu unterstützen, bieten sie auch einen Reparaturservice an, der in letzter Zeit besonders gefragt ist.
Andreas Gansterer, der aus der ehemaligen „Elektor Gansterer“-Firma seinen Betrieb „AB-Elektrotechnik“ aufgebaut hat, wird ebenfalls Teil des neuen Standorts sein. Sein Unternehmen beschäftigt bereits 15 Mitarbeiter und führt hauptsächlich Elektroinstallationen im Privatbereich durch. Gansterer erklärt: „Wir haben unser Geschäft von einem Zweimann-Betrieb zu einem viel größeren Unternehmen entwickelt.“ Die Ausweitung seiner Dienstleistungen widerspiegelt den Bedarf und die Nachfrage in der Region.
Beide Unternehmer sind sich sicher, dass der neue Standort die richtige Wahl war. „Er liegt ideal, hat viele kostenlose Parkplätze und man kann bis zur Eingangstür fahren“, erläutern sie. Das Grundstück erregte Wagners Aufmerksamkeit durch einen Artikel in der NÖN, sodass sie die Chance ergriffen, sich dort niederzulassen. Während Gansterer weiterhin seinen alten Standort in Wimpassing betreiben wird, wird Wagner ihr Geschäft in der Stadt schließen.
Eröffnungspläne im Oktober
Die offizielle Eröffnung des Elektrofachmarktes ist für Oktober geplant. Obwohl das genaue Datum noch nicht feststeht, möchten die Betreiber mit attraktiven Angeboten aufwarten, um potenzielle Kunden zu gewinnen. Geplant sind Öffnungszeiten von Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr, sowie samstags von 9 bis 17 Uhr. Die Vorbereitungen für die Eröffnung umfassen nicht nur Installationen, sondern auch die ordnungsgemäße Einrichtung des Verkaufsraums, der bereits jetzt für Aufsehen sorgt.
Insgesamt verspricht das Comeback des Elektronikmarktes in Neunkirchen, ein interessantes Kapitel für die Region zu werden. Mit dem persönlichen Ansatz und einem klaren Fokus auf Kundenservice wollen die Betreiber sich gegenüber Mitbewerbern behaupten. Es bleibt abzuwarten, wie die Kunden auf das neue Angebot in der Stadt reagieren werden.
Ein neuer Hoffnungsträger für den Einzelhandel
Die Ansiedlung eines Elektrofachmarktes in Neunkirchen könnte neue Impulse für den lokalen Einzelhandel setzen. Mit der Kombination aus traditionellem Einzelhandel und den Herausforderungen des Online-Handels wird die Frage spannend bleiben, wie umweltfreundlich und anpassungsfähig sich die Unternehmen zeigen. Die klare Ausrichtung auf Service, persönliche Beratung und umfangreiche Kompetenz könnte der Schlüssel sein, um in der heutigen Wettbewerbslandschaft zu bestehen.
Branche und Marktentwicklung
Der Elektrohandel in Österreich hat sich in den letzten Jahren dynamisch entwickelt. Laut einer Studie von Eurostat ist der Umsatz im Einzelhandel mit Elektrogeräten seit 2019 kontinuierlich gestiegen. Im Jahr 2022 wurde ein Umsatz von rund 2,5 Milliarden Euro in dieser Branche erzielt. Der Trend hin zu nachhaltigen und energieeffizienten Geräten hat dabei erheblich an Bedeutung gewonnen. Verbraucher legen zunehmend Wert auf Qualität und Service, was den persönlichen Kontakt und Beratung in stationären Geschäften als Vorteil aufwertet.
Diese verschobene Konsumhaltung könnte auch der Grund für die Expansion der beiden Unternehmer sein. Ihre Entscheidung, einen neuen Standort zu eröffnen, spiegelt die gewachsene Nachfrage nach lokaler Expertise und direktem Kundenservice wider. Gerade in Zeiten von Onlinekonkurrenz ist es für Einzelhändler wichtig, durch persönlichen Service und Fachwissen zu punkten.
Reparaturbonus und seine Auswirkungen
Der Reparaturbonus in Österreich ist ein Programm, das darauf abzielt, die Reparatur von Elektrogeräten zu fördern und somit den Müll zu reduzieren. Verbraucher erhalten finanzielle Anreize, wenn sie defekte Geräte reparieren lassen, anstatt sie zu ersetzen. Laut dem österreichischen Finanzministerium wurden im Jahr 2022 über 500.000 Anträge für Reparaturboni gestellt, was einem Anstieg von 20 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Dieser Trend hat dazu geführt, dass Reparaturservices in der Branche an Bedeutung gewinnen. Unternehmen wie das von Bettina Wagner angebotene Reparaturservice profitieren von dieser Entwicklung, da immer mehr Verbraucher Wert auf Langlebigkeit und Nachhaltigkeit ihrer Elektrogeräte legen. Indem sie Reparaturdienstleistungen anbieten, können lokale Händler nicht nur ihre Umsätze steigern, sondern auch zur Reduzierung des Ressourcenverbrauchs beitragen.
