Nach der jüngsten Perchten-Veranstaltung am Neunkirchner Hauptplatz ist die Diskussion über die Sauberkeit und Verantwortlichkeit für den hinterlassenen Müll entbrannt. Vizebürgermeister Johann Gansterer kritisierte die Organisatoren und forderte eine Klärung, wer für die Beseitigung des Unrats zuständig sei. „Zweifellos eine ’schöne‘ Veranstaltung!“ äußerte er sich.
Gansterers ärgerliche Anmerkungen folgten auf eine offizielle Straßensperre, die den innerstädtischen Handel beeinträchtigt hatte. Am darauffolgenden Tag offenbarte sich die Enttäuschung in Form von Müll, der über den Platz verstreut war. „Ich fordere die Veranstalter zur Beseitigung des Mülls auf“, bestimmte er in seinem Social-Media-Beitrag.
Reaktionen und Diskussionen
Auf die heftige Kritik von Gansterer reagierten viele Bürger auf der Plattform prompt und teils unversöhnlich. Der Tenor lautete: Man solle sich freuen, dass in der Innenstadt überhaupt etwas geschieht. Ein User plädierte: „Jede Person, die es schafft, hunderte Leute für eine tolle Veranstaltung auf den Hauptplatz zu bekommen, sollte einen Orden bekommen.“
Christian Schicker, der Organisator der Veranstaltung, stellte sich den Vorwürfen und erklärte, dass nach der Feierlichkeiten gemeinsam im Dunkeln mit Helfern aufgeräumt worden sei. „Außerdem war vereinbart, dass die Kehrmaschine der Stadt zur Säuberung herangezogen wird. Die Kehrmaschine war Montagfrüh eingeplant“, betonte Schicker. Es scheint also, dass im Nachgang der Veranstaltung bereits Maßnahmen zur Müllbeseitigung ergriffen wurden.
Am Nachmittag des 18. November, nur einen Tag nach der Veranstaltung, wurde die Problematik des Mülls im Stadtzentrum schließlich gelöst. Gansterer stellte erfreut fest: „Mittlerweile ist der Hauptplatz wunderbar sauber.“ Trotz der öffentlichen Diskussion ist es ihm wichtig, klarzustellen, dass es bislang keine Abmachung gegeben habe, dass die Gemeinde die Reinigung des Hauptplatzes nach solch Veranstaltungen übernimmt. „Es war ja auch keine Gemeindeveranstaltung“, sagte er.
Das Gespräch zwischen Gansterer und Schicker, welches scheinbar unvermeidlich ist, steht noch aus. „Ich habe mich über diese Sache geärgert, daher das Facebook-Posting. Ich werde jedenfalls mit Christian Schicker sprechen”, kündigte Gansterer an.
Die Ereignisse rund um die Perchten-Veranstaltung und die anschließende Müllproblematik haben also nicht nur die Bewohner, sondern auch die politischen Akteure in Neunkirchen bewegt. Der Vorfall wirft grundlegende Fragen zur Verantwortung bei der Müllentsorgung auf und zeigt, wie wichtig eine offene Kommunikation zwischen Veranstaltern und der Stadtpolitik ist.