Ein bedeutender Fortschritt im österreichischen Bahnausbau wurde heute gefeiert: Der Durchschlag der ersten Röhre des Semmering-Basistunnels im Abschnitt Gloggnitz wurde erfolgreich vollzogen. Dies markiert einen wichtigen Meilenstein in einem der ehrgeizigsten Infrastrukturprojekte des Landes. Der Tunnel, der zwei Röhren mit einer Strecke von jeweils 27,3 Kilometern umfassen wird, sieht eine erhebliche Verbesserung der Bahnverbindungen zwischen Wien und dem Süden Österreichs vor.
Begonnen haben die Arbeiten am Semmering-Basistunnel im Jahr 2014. Das Ziel ist es, die Fahrzeiten zwischen den größeren Städten, wie beispielsweise Wien und Graz, erheblich zu reduzieren. Am 12. September 2023 konnte in der ersten Streckenröhre des Bauabschnitts Gloggnitz der letzte Durchschlag gefeiert werden, was eine unterirdische Verbindung zwischen Gloggnitz und Mürzzuschlag schafft. Während die Arbeiten in der zweiten Röhre bis zum ersten Quartal 2025 abgeschlossen sein sollen, sind die Vortriebe in der ersten Röhre nun erfolgreich beendet.
Herausforderungen und Errungenschaften
Trotz geologischer Herausforderungen im Gloggnitz-Abschnitt haben die Mineure bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Klimaschutzministerin Leonore Gewessler äußerte sich zu diesem Mammutprojekt und betonte: „Der Semmering-Basistunnel ist ein lang erwarteter Meilenstein im Schienenausbau.“ Sie verwies darauf, dass mit der Inbetriebnahme der Tunnelverbindung die Attraktivität des Bahnverkehrs in Europa steigern und die Fahrzeit zwischen Wien und dem Süden Österreichs spürbar verkürzen wird.
Andreas Matthä, der Vorstandsvorsitzende der ÖBB Holding AG, würdigte die Leistungen der Mineure und aller beteiligten Partner. Er hob hervor, dass jedes große Bauprojekt wie ein Marathon sei. „Unter schwierigen geologischen Rahmenbedingungen haben alle Beteiligten Großartiges geleistet“, sagte er und verwies darauf, dass der Tunnel den Bahnverkehr in Österreich ab dem Jahr 2030 erheblich voranbringen würde. Reisende können sich dann darauf freuen, dass die Zugfahrt von Wien nach Graz um 50 Minuten schneller sein wird als heute.
Zusätzliche Informationen
Mit dem Bau des Semmering-Basistunnels wird sich auch die Verkehrsanbindung in der Region verbessern. Züge werden erwarten, in nur 2 Stunden und 40 Minuten von Wien nach Klagenfurt und in 45 Minuten von Graz nach Klagenfurt zu reisen. Dabei werden neue Bahnhöfe angefahren und es werden hohe Geschwindigkeiten durch zwei bedeutende Gebirgen – den Semmering und die Koralpe – erreicht. Das Projekt Südstrecke umfasst zusätzlich den Ausbau der Nordbahn, den neuen Wiener Hauptbahnhof sowie zahlreiche modernisierte Bahnhöfe und neue Bahnlinien. All diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, einen zukunftsorientierten und umweltfreundlicheren Personennah- und Güterverkehr in Europa zu gewährleisten.