Neunkirchen

Männerberatung in Neunkirchen: Erfolg und Förderprobleme im Blick

Männerberatung MÄBS in Neunkirchen boomt mit fünf Beratern, aber die Leiterin Dorit Haslehner kämpft gegen Geldmangel für neue Außenstellen in Baden, Mödling und Wiener Neustadt!

Die Männerberatung MÄBS in Neunkirchen zeigt ein positives Wachstumschampe. Nach vier Jahren seit ihrer Gründung ist die Nachfrage nach den Beratungsdiensten erfreulich hoch. Die Leiterin Dorit Haslehner ist optimistisch, da derzeit fünf Beraterinnen und Berater die Klienten unterstützen. In naher Zukunft soll ein zusätzlicher Berater eingestellt werden, was das Team weiter verstärken wird.

Erweiterung des Angebots

Die Hilfe der Männerberatung erstreckt sich über Neunkirchen hinaus und umfasst nun auch Sprechtage in Städten wie Baden und Mödling. Sogar in Wiener Neustadt hat sich die Bekanntheit des Angebots verbreitet, mit einem bemerkenswerten Anteil von einem Fünftel der Klienten, die von dort nach Neunkirchen pendeln. Diese Expansion zeigt nicht nur den Bedarf an Unterstützung für Männer, sondern auch das Vertrauen, das die Community in die Dienstleistungen von MÄBS setzt.

Finanzierung bleibt problematisch

Trotz des Zuspruchs gibt es jedoch ernsthafte Herausforderungen in der Finanzierung. Haslehner formuliert es deutlich: „Wir könnten locker eine echte Außenstelle in den drei Städten aufmachen, denn die Sprechtage sind einfach voll, aber dafür haben wir kein Geld.“ Die Männerberatung wird derzeit vom Sozialministerium sowie vom Arbeitsmarktservice (AMS) finanziert, jedoch erfolgt dies nur auf projektbezogener Basis. Im Gegensatz dazu erhält die Frauenberatungsstelle in Neunkirchen eine kontinuierliche Basisförderung, die für die Existenzsicherung entscheidend ist. Haslehner fragt sich, warum eine solche Unterstützung für Männer fehlt.

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Öffentliche Unterstützung und staatliche Regelungen

Die Situation wird zusätzlich durch die Andeutungen von politischer Seite kompliziert. Ein Vertreter des Büros von Soziallandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) hat erklärt, dass die Verantwortung für die Männerberatung ausschließlich beim Bund liege. Gemäß den Vorschriften des niederösterreichischen Familiengesetzes sei die Männerberatung nicht von der Grundlage gefördert. Von Seiten des Sozialministeriums wird das Konzept der projektbezo-genen Förderung als sinnvoll erachtet, da es sicherstellen soll, dass die Mittel effizient für die Unterstützung von Männern und männlichen Jugendlichen verwendet werden.

Herausforderungen bei der Umsetzung

Trotz der Forderung nach mehr Ressourcen hat Haslehner Bedenken, Außenstellen einzurichten, da das Risiko, die Mietkosten in der Zukunft nicht tragen zu können, als zu hoch eingeschätzt wird. „Ich kann mich nicht auf das Spiel einlassen und einen Raum anmieten“, betont sie. Die Unsicherheit bezüglich der Finanzierung stellt eine massive Hürde für die Erweiterung dar und schränkt die Möglichkeiten zur Unterstützung weiter ein.

Ein Blick auf die Klienten

In der Männerberatung kommen Klienten aus allen Lebensbereichen. Oft steht das Thema Gewalt im Vordergrund, wobei Haslehner betont, dass diese Gewalt auf beiden Seiten stattfindet. Daher arbeiten die Berater sowohl mit potenziellen Tätern als auch mit Opfern. Ergänzend leitet das AMS Klienten an die Männerberatung weiter, insbesondere wenn es um Hemmnisse im Arbeitsmarkt geht. Dies zeigt, dass die Beratung in vielfältiger Weise zur Gesellschaft beiträgt und die Bedürfnisse einer breiten Klientel abdeckt.

Gesellschaftliche Relevanz

Die Entwicklungen rund um die Männerberatung MÄBS verdeutlichen nicht nur den spezifischen Beratungsbedarf, sondern sie werfen auch Fragen zur Gleichstellung der Unterstützung für Männer und Frauen auf. Während Frauenberatungseinrichtungen eine verstätigte Unterstützung erhalten, ist die Männerberatung auf temporäre Mittel angewiesen, was ihre Stabilität und Fähigkeit zur Erweiterung des Angebots gefährdet. Diese Ungleichheit in der Ressourcenverteilung könnte langfristig Auswirkungen auf die Gesellschaft haben, insbesondere in Hinblick auf Männergesundheit und die Prävention von familiärer Gewalt.

Quelle/Referenz
noe.orf.at

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