In einem ungewöhnlichen Schritt wird eine Vielfalt an Requisiten aus der Inszenierung „Alma – A Show Biz ans Ende“ in Neunkirchen angeboten. Am 8., 9. und 10. November sowie am 15., 16. und 17. November können Interessierte zwischen 9 und 16 Uhr am Standort Am Spitz 10 vorbeischauen und die Gegenstände gegen eine freie Spende erwerben. Darunter sind originale Kostüme, Trophäen, ein Underwood-Schreibmaschine, ein AEG-Bakelit-Telefon und viele weitere Objekte. Die Spenden kommen der Initiative „#we_do!“ zugute, die sich für ein Ende von Machtmissbrauch und Belästigung in der Filmbranche einsetzt.
Diese Entscheidung, die Requisiten abzugeben, steht im Kontext eines anhaltenden Konflikts zwischen dem Schauspieler und Regisseur Paulus Manker und der Südbahnhotel GmbH. Manker hatte sich geweigert, das Südbahnhotel wie vertraglich vereinbart Ende November zu räumen, trotz mehrfacher Gerichtsurteile. Daraufhin wurden sämtliche Requisiten und Ausstattungsgegenstände in ein Depot nach Neunkirchen transportiert.
Hintergründe des Streits
Der Streit mit dem Südbahnhotel verzögerte sich bereits über längere Zeit. Manker wird vorgeworfen, Einnahmen aus dem Kartenverkauf für „Alma“ und „Die letzten Tage der Menschheit“ nicht wie vertraglich geregelt auf ein gemeinsames Konto überwiesen zu haben. Stattdessen soll ein Teil dieser Einnahmen, die insgesamt etwa eine Million Euro betragen, auf sein eigenes GmbH-Konto geflossen sein. Manker bestreitet jedoch die Höhe und spricht von einer „Retourkutsche“ seitens des Südbahnhotels.
Die Requisiten sollen im Rahmen einer Zwangsversteigerung am 23. August 2024 versteigert werden, wobei Manker kein Gebot abgegeben hat. Der Zuschlag für die gesamte Ausstattung wurde somit für die Summe von 8.000 Euro erteilt, obwohl der Schätzpreis bei 16.000 Euro lag. Dieses Vorgehen hat nicht nur Mankers Aktionen, sondern auch die gesamte Produktion von „Alma“ überschattet und wirft zahlreiche Fragen im Hinblick auf die finanzielle Abwicklung auf.
Der Zeitpunkt der Abgabe der Requisiten könnte auch darauf hindeuten, dass die Beteiligten versuchen, zumindest einen Teil der Kosten über die Spenden zu decken, während der Streit um die rechtlichen Angelegenheiten weitergeht. Die Spendenaktion steht nicht nur für den Verkauf von Objekten, sondern auch für eine Solidaritätsbekundung gegenüber den Zielen von „#we_do!“, die die Art und Weise, wie in der Branche mit Macht und Einfluss umgegangen wird, in den Fokus rücken.
Das Interesse an den historischen Requisiten und die damit verbundene Unterstützung der Initiative könnte als positiv bewertet werden, jedoch bleibt abzuwarten, wie sich die Situation zwischen Manker und dem Südbahnhotel weiter entwickeln wird, und ob die Rechtsstreitigkeiten auch die zukünftigen Projekte und Bestrebungen Mankers beeinträchtigen werden. In Anbetracht der aktuellen Entwicklungen ist klar, dass dieser Fall noch einige Fragen aufwirft und die Beteiligten unter erheblichem Druck stehen.